Description (de)
In den 1870er Jahren wurden in den Oberösterreichischen Salzkammergutseen Pfahlbausiedlungen entdeckt. Matthäus Much, Pionier der Österreichischen Urgeschichtsforschung, barg tausende Artefakte aus der in 3–4 m Tiefe am Seeboden erhaltenen Pfahlbausiedlung "See" am Mondsee. Besonders sind die organischen, 5.000 Jahre alten Überreste wie Lebensmittel, Schnüre und
Holzartefakte hervorzuheben. Die verzierte Keramik ist namengebend für die Mondsee-Gruppe. Die ersten Spuren von Kupferverarbeitung im Ostalpenraum belegen die Siedlungstätigkeit in der Kupferzeit. Daneben bilden über 400 Steinbeilklingen einen beeindruckenden Einblick in das handwerkliche Geschick der Bewohner des Salzkammergutes zu Ötzis Zeit. Die Steinbeilklingen, die in Holzholme geschäftet Universalwerkzeuge und wirkungsvolle Waffen darstellen, sind Gegenstand dieser Arbeit. Sie werden dem Leser metrisch und formanalytisch in Form von Diagrammen und Statistiken nahe gebracht. Aufgrund von Produktions- und Gebrauchsspuren kann die Herstellung einer Beilklinge, Reparatur nach Beschädigung und Materialausnutzung abhängig von der Gesteinsart rekonstruiert werden. Um den Lebensraum zu beschreiben, ist die Kenntnis der Lagerstätten der Gesteine der Beilklingen von großem Interesse. Abschließend werden petrologische Untersuchungsmethoden aus archäologischer Sicht vorgestellt, die der Erforschung der potentiellen Lagerstätten dienlich sind. Der reich bebilderte Textband wird von einem ausführlichen Katalog ergänzt.