Description (de)
Marie Franzos wurde als Tochter von Max Franzos und Bertha Ostersetzer am 17.9.1870 in Wien geboren. Am 6.8.1941 starb sie in Wien.
Nach Absolvierung der französischen Staatsprüfung an der Damenakademie in Wien und der autodidaktischen Erlernung des Italienischen, Spanischen, Dänischen und Schwedischen begann sie als Übersetzerin, oft unter ihrem Pseudonym Francis Maro zu arbeiten. Sie übertrug Werke aus dem Schwedischen, Norwegischen, Dänischen, Italienischen, Spanischen und Englischen ins Deutsche und hielt zusätzlich literarische Konferenzen ab. Ausserdem bot sie Vorträge über skandinavische Literatur an.
Ihr Arbeits- und Lebensmittelpunkt war in der Gumpendorferstraße 25 in Wien.
1905 erhielt sie die goldene Medaille Litteris et Artibus durch den König Oskar von Schweden und Norwegen.
Sie war unter anderem Ausschußmitglied und Bibliothekarin des Allgemeinen Österreichischen Frauenvereines, aus dem sie später austrat. Der Allgemeine Österreichische Frauenverein war als Reaktion auf den drohenden Entzug des Gemeindewahlrechtes für Frauen und des Verlustes des Wahlrechtes im Landtag am 28.1.1893 im Sitzungssaal des alten Rathauses in Wien gegründet worden. Präsidentin war Auguste Fickert, Vizepräsidentin Rosa Mayreder. Gründungsmitglieder waren unter anderem Maria Schwarz, Marie Lang und Marianne Hainisch. Fickert, Lang und Mayreder gaben die Zeitschrift „Die Dokumente der Frauen heraus“. Doch bald kam es zu Spannungen, 24 Mitglieder u.a. Marianne Hainisch und Marie Franzos traten am 28.4.1906 wieder aus.
Obwohl Marie Franzos zahlreiche Bücher von bekannten Autorinnen und Autoren ins Deutsche übersetzte und somit den deutschsprachigen Leserinnen und Lesern die skandinavische Literatur näherbrachte, ist über ihr Leben bislang kaum Näheres bekannt.