Title
Elective Co-Parenting
Subtitle (de)
Entscheidungsprozesse zu gewählter Co-Elternschaft
Description (de)
Diese Schrift ist im Zuge meiner Masterarbeit entstanden und beschäftigt sich mit der privaten Lebensform der gewählten Co-Elternschaft. Bei der gewählten Co-Elternschaft handelt es sich um zwei oder mehrere Personen, die sich, ungeachtet ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung, zusammenfinden, um gemeinsam ein Kind beziehungsweise Kinder zu bekommen und zu erziehen, jedoch ohne eine romantische oder sexuelle Beziehung miteinander einzugehen oder zwingend in ei-nem gemeinsamen Haushalt zu leben.
Die Daten wurden mittels acht episodischer Interviews erhoben. Sechs Interviews wurden mit der Feinstrukturanalyse ausgewertet und acht Interviews mit der The-menanalyse nach Froschauer und Lueger. Die Ergebnisse wurden mit der Individuali-sierungs- und Pluralisierungsthese von Ulrich Beck sowie dem RREEMM Modell von Lindenberg in Beziehung gesetzt.
Die zentralen Ergebnisse beziehen sich auf den Entscheidungsprozess für die gewählte Co-Elternschaft sowie auf die strukturierenden Rahmenbedingungen und den Einfluss von Normvorstellungen. Weibliche Personen, die sich für die gewählte Co-Elternschaft entscheiden, wählen diese zumeist aufgrund der gewünschten Beteiligung des biologi-schen Vaters, wobei das Ausmaß der Partizipation in den meisten Fällen keine Rolle spielt. Männliche homosexuelle Personen hingegen sehen die Co-Elternschaft als ein-zigen Weg, ein leibliches Kind mit einer väterlichen Beteiligung zu bekommen. Ideal-vorstellungen von Familie, wie beispielsweise der Vorteil eines männlichen Elternteiles innerhalb einer Familie, haben ebenfalls Einfluss auf die gewählte Co-Elternschaft.
Description (en)
This paper is based on my master thesis and looks at the private life of individuals choosing elective co-parenting. Elective co-parenting involves two or more individuals who decide to get and raise a child together, without being in a romantic or sexual rela-tionship with each other nor necessarily living together in a shared household.
Data were collected by using eight episodic interviews with respondents from Austria, Germany and Switzerland who are or have been in the process of being an elective co-parent. Six out of the eight interviews were evaluated with the fine structure analysis and eight interviews with the topic analysis according to Froschauer and Lueger. The results were related to the individualization and pluralization thesis of Ulrich Beck and the RREEMM model by Lindenberg.
The main results focus on the decision-making process for being an elective co-parent as well as on the structuring conditions and the influence of norms and values during the decision-making process. Findings suggest that female participants choose elective co-parenting because of their desire to also involve the biological father, although, in most cases the actual level of involvement did not matter. Male gay participants mostly see co-parenting as the only way to be a parent of a biological child with paternal in-volvement. Family ideals, such as the advantage of a male parent within a family, also influence the decision for elective co-parenting.
Keywords (de)
Familie, Familienmodell, gewählte co-Elternschaft, Homosexualität
Keywords (en)
Family, family model, elective co-parenting, homosexuality