Title (deu)
"Das zeichen hab er ihr mitt der prezen ins rechte wang vor 16 jahrn geben [...]"
zwei Hexenprozesse im Hainburg des Jahres 1624
Author
Ines Lang
Advisor
Martin Scheutz
Assessor
Martin Scheutz
Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Analyse von 25 Aktenstücken zu den beiden Hainburger Hexenprozessen, die zwischen Juli und November 1624 geführt wurden. Die Grundlage bildete eine von mir angefertigte Edition der im Zuge der Prozessführung produzierten Schriftstücke. Diese findet sich im Anhang der Arbeit.
Hauptaufgabe war es, die Fälle in die gängige Forschungslandschaft zu Hexenverfolgungen einzubetten. Von Interesse sind dabei jene Aspekte, die als Elemente der frühneuzeitlichen Hexenlehre gelten. Themenbereiche wie Teufelspakt, Hexensabbat, Teufelsbuhlschaft, aber auch Wetter- und Krankheitszauber kommen dabei zur Sprache. Weiter beschäftigte ich mich mit der Frage nach der Prozessführung, dem Einfluss frühneuzeitlicher Hexenlehren und der Glaubwürdigkeit bzw. dem Realitätsgehalt der in den Hainburger Prozessen getätigten Aussagen, auch in Bezug auf die Erzeugung von Plausibilität für das Gericht. Besonders die Frage nach den Einflüssen Kramer’scher Ideologien vermittelte ein recht heterogenes Bild, entschieden die Hainburger Richter doch sehr unterschiedlich.
In weiterer Folge kommt die Frage nach den verschiedenen, hexenprozesstypischen Personenbeziehungen zur Sprache. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Funktion von Magie als Lösungsmodell für soziale Konflikte. Der Aspekt der Beziehungskonstellationen steht auch in Zusammenhang mit der Thematik des Krankheitszaubers als Erklärungsmuster für Krankheiten und Gemütszustände.
Weiteres Ziel im Zuge der Einordnung in die aktuelle Forschung ist die Herausarbeitung von Besonderheiten der vorliegenden Fälle, die den Prozessen eine eigene Konnotation verleihen, dennoch aber nicht verhindern können, die Hainburger Hexenprozesse 1624 als typische Prozesse einzuordnen.
Abstract (eng)
This master thesis deals with an analysis of 25 documents produced during two witch trials held in Hainburg/Donau between July and November 1624. The basis of the thesis is an edition of the above mentioned documents, which can be found in Appendix I.
My main aim was to integrate my research results into the contemporary discourse concerning witch trials and witch hunts in Austrian Territories. For this purpose, the following aspects of Early Modern Age witch believes drew my attention: Devil’s Pact, Witch Sabbath, Sexual relationships with the Devil and/or demons, spells to bewitch other people physically and/or mentally and “weather making”. Further I was working on topics like conduct of a case and influence of Heinrich Kramer’s ideologies in respect to Early Modern Age witch theories. Another point of interest was the aspect of the credibilityof defendants’ statements. This aspect should be regarded in connection with the plausibility of these statements for judges and court. The influence of Kramer’s ideology created a rather heterogenous image, because Hainburg’s judges reacted very differently to the defendants’ statements.
In further consequence this thesis deals with the question of special relationships between delinquents and victims (i. e. witches and their victims), which is connected to the aspect of magic as a solution model for social conflicts. These relationships are also brought in connection with spells to bewitch other people as an explanation of physical and mental illnesses.
Furthermore, this thesis tries to point out the specifiic characteristics of the two witch trials, which, although making each trial unique, could still not prevent them of being classified as “typical”.
Keywords (eng)
witch trialsHainburg
Keywords (deu)
HexenprozessHainburg
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Extent (deu)
175 S. : Ill., Kt.
Number of pages
175
Association (deu)
Title (deu)
"Das zeichen hab er ihr mitt der prezen ins rechte wang vor 16 jahrn geben [...]"
zwei Hexenprozesse im Hainburg des Jahres 1624
Author
Ines Lang
Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit beschäftigt sich mit der Analyse von 25 Aktenstücken zu den beiden Hainburger Hexenprozessen, die zwischen Juli und November 1624 geführt wurden. Die Grundlage bildete eine von mir angefertigte Edition der im Zuge der Prozessführung produzierten Schriftstücke. Diese findet sich im Anhang der Arbeit.
Hauptaufgabe war es, die Fälle in die gängige Forschungslandschaft zu Hexenverfolgungen einzubetten. Von Interesse sind dabei jene Aspekte, die als Elemente der frühneuzeitlichen Hexenlehre gelten. Themenbereiche wie Teufelspakt, Hexensabbat, Teufelsbuhlschaft, aber auch Wetter- und Krankheitszauber kommen dabei zur Sprache. Weiter beschäftigte ich mich mit der Frage nach der Prozessführung, dem Einfluss frühneuzeitlicher Hexenlehren und der Glaubwürdigkeit bzw. dem Realitätsgehalt der in den Hainburger Prozessen getätigten Aussagen, auch in Bezug auf die Erzeugung von Plausibilität für das Gericht. Besonders die Frage nach den Einflüssen Kramer’scher Ideologien vermittelte ein recht heterogenes Bild, entschieden die Hainburger Richter doch sehr unterschiedlich.
In weiterer Folge kommt die Frage nach den verschiedenen, hexenprozesstypischen Personenbeziehungen zur Sprache. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Funktion von Magie als Lösungsmodell für soziale Konflikte. Der Aspekt der Beziehungskonstellationen steht auch in Zusammenhang mit der Thematik des Krankheitszaubers als Erklärungsmuster für Krankheiten und Gemütszustände.
Weiteres Ziel im Zuge der Einordnung in die aktuelle Forschung ist die Herausarbeitung von Besonderheiten der vorliegenden Fälle, die den Prozessen eine eigene Konnotation verleihen, dennoch aber nicht verhindern können, die Hainburger Hexenprozesse 1624 als typische Prozesse einzuordnen.
Abstract (eng)
This master thesis deals with an analysis of 25 documents produced during two witch trials held in Hainburg/Donau between July and November 1624. The basis of the thesis is an edition of the above mentioned documents, which can be found in Appendix I.
My main aim was to integrate my research results into the contemporary discourse concerning witch trials and witch hunts in Austrian Territories. For this purpose, the following aspects of Early Modern Age witch believes drew my attention: Devil’s Pact, Witch Sabbath, Sexual relationships with the Devil and/or demons, spells to bewitch other people physically and/or mentally and “weather making”. Further I was working on topics like conduct of a case and influence of Heinrich Kramer’s ideologies in respect to Early Modern Age witch theories. Another point of interest was the aspect of the credibilityof defendants’ statements. This aspect should be regarded in connection with the plausibility of these statements for judges and court. The influence of Kramer’s ideology created a rather heterogenous image, because Hainburg’s judges reacted very differently to the defendants’ statements.
In further consequence this thesis deals with the question of special relationships between delinquents and victims (i. e. witches and their victims), which is connected to the aspect of magic as a solution model for social conflicts. These relationships are also brought in connection with spells to bewitch other people as an explanation of physical and mental illnesses.
Furthermore, this thesis tries to point out the specifiic characteristics of the two witch trials, which, although making each trial unique, could still not prevent them of being classified as “typical”.
Keywords (eng)
witch trialsHainburg
Keywords (deu)
HexenprozessHainburg
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
Number of pages
175
Association (deu)
License
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Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1249654Handle
https://hdl.handle.net/11353/10.1249654URN
https://nbn-resolving.org/nbn:at:at-ubw:1-29180.96287.883462-8 - Other links
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