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Title (deu)
Figurale Bauplastik an der Chorfassade von St. Stephan in Wien
Parallel title (eng)
Figural architectural sculpture at the choir front the St. Stephan´s Cathedral in Vienna
Author
Maria Ulrike Grün
Adviser
Mario Schwarz
Assessor
Mario Schwarz
Abstract (deu)
Figurale Bauplastik an der Chorfassade von St. Stephan in Wien Wasserspeier, Konsolfiguren und Giebeltiere Nach einer kurzen Einleitung in der die Arbeitsinhalte vorgestellt werden (Katalogisierung und Beschreibung der 31 Wasserspeier, der 29 Konsolfiguren und der Giebeltiere, Behandlung der stilistischen und ikonographischen Vorbilder, Klärung der Frage nach dem Sinn des großen Formenreichtums sowie der Versuch einer Deutung der Plastiken, Behandlung des Problems des Denkmalschutzes und der Restaurierungen) folgt im allgemeinen Teil die Auseinandersetzung mit dem derzeitigen Stand der Forschung, mit der Funktion, der Geschichte und dem Formenreichtum der behandelten Bauplastiken. Da die in den Randzonen der Architektur angesiedelten Skulpturen eine klare verwandtschaftliche Beziehung zu den Marginalien der Buchmalerei aufweisen, wurde in einem weiteren Abschnitt auf die historische Entwicklung der Formen und auf die Behandlung dieses Themenbereichs in der Literatur eingegangen. Interessant erscheint in diesem Zusammenhang, dass viele Deutungsversuche den gesellschaftlichen Hintergrund bzw. das Weltbild zur Zeit der Entstehung außer Acht lassen. Da jedoch nur die Einbeziehung dieser Ebenen eine seriöse Grundlage zur Entschlüsselung der Symbolik bieten, stellt ein weiterer Teil der Arbeit die Bauplastiken im Kontext des kosmographischen Weltbildes (Mittelalterliche Weltkarten) und dessen Auswirkungen auf die sakrale Bilderwelt (Fensterrosen) dar. Da Buchwissen und der Zugang zu schriftlichen Quellen in dieser Kulturepoche nur einer kleinen Minderheit vorbehalten war, mußte jegliche Information entweder mündlich oder durch „sprechende“ Gesten und Formen (Zanner und Blecker) vermittelt werden. Diese auch heute noch zum Teil gebräuchlichen Redewendungen, Gesten und Mimiken unterstützen den Zugang und das Verständnis für uns fremd gewordene Darstellungen. Der Dritte Teil der Arbeit verweist darauf, dass die Auseinandersetzung mit jenen Elementen der Bauplastik, die in erster Linie der Regenwasserentsorgung dienen, immer auch eine mit der Baugeschichte des jeweiligen Gebäudes ist. Witterungsbedingt ist der Originalbestand meist bereits sehr reduziert, doch finden sich am Chor von St. Stephan noch fünf Speier und 27 Figurkonsolen aus dem 14. Jahrhundert. Im Bemühen um eine aktuelle Datierung wurden die neuesten Ergebnisse der gesteinskundlichen Untersuchungen durch eine Expertengruppe (Müller / Rohatsch / Schwaighofer / Ottner und Thinschmidt) und die darauf aufbauenden Erkenntnisse Johannes J. Bökers zur Baugeschichte des Domes herangezogen. Die jüngsten Bauarbeiten am Chore waren die Maßnehmen zur Restaurierung der Bauplastik in deren Rahmen Witterungsschäden behoben und substanzerhaltende Vorkehrungen getroffen wurden. Die dazu nötigen Gerüste ermöglichten auch eine genaue Betrachtung von Datails, die aus der normalen Perspektive verborgen bleiben und nun in die Katalogisierung sowie Beschreibung einbezogen werden konnten. Im näheren Eingehen auf die Formen der figuralen Bauplastik wurde auch auf künstlerische Beziehungen (Süddeutschland und Donauraum) und Einflüsse sowie auf ikonographische und stilistische Paralellen verwiesen. Da ein Großteil der Wasserspeier und nahezu alle Giebeltiere im Zuge der Restaurierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versetzt wurden, ist der vierte Abschnitt dieser Periode gewidmet. Auch wenn diese nicht so weit zurück liegt wie die Epoche der Errichtung des Chores, so hat sich doch der Umgang mit historische Bausubstanz seitdem grundlegend geändert. Die folgenden Ausführungen sollen dazu beitragen zu verstehen wie die neuen 169 Speier zu ihrer Form kamen, wer die entscheidenden bzw. verantwortlichen Kräfte waren, die Einfluss auf die Gestaltung hatten und in welchem kulturellen Umfeld sich diese bewegten. Da keine Untersuchung alle Fragen beantworten bzw. alle Probleme lösen kann, finden sich im Forschungsausblick einige Anregungen für ein weiterführende Auseinandersetzung mit der figuralen Plastik an der Fassade des Domes und mit Frage nach dem Zusammenhang zwischen Stifterpersönlichkeiten und die Entscheidung für bestimmte Bildmotive bzw. Themen ausgehend von den ungewöhnlich „friedlich“ dargestellten Figuren an den Konsolen. Dem Text ist ein vollständiger Bildkatalog der behandelten Plastiken angeschlossen.
Keywords (eng)
gargoyleschimaeraconsole figuresfigural sculpturechoir frontSt. Stephan´s Cathedral
Keywords (deu)
WasserspeierGiebeltiereKonsolfigurenfigurale BauplastikChorfassadeSt. Stephan in Wien
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1249763
rdau:P60550 (deu)
169 S. : Ill.
Number of pages
171
Members (1)
Title (deu)
Figurale Bauplastik an der Chorfassade von St. Stephan in Wien
Parallel title (eng)
Figural architectural sculpture at the choir front the St. Stephan´s Cathedral in Vienna
Author
Maria Ulrike Grün
Abstract (deu)
Figurale Bauplastik an der Chorfassade von St. Stephan in Wien Wasserspeier, Konsolfiguren und Giebeltiere Nach einer kurzen Einleitung in der die Arbeitsinhalte vorgestellt werden (Katalogisierung und Beschreibung der 31 Wasserspeier, der 29 Konsolfiguren und der Giebeltiere, Behandlung der stilistischen und ikonographischen Vorbilder, Klärung der Frage nach dem Sinn des großen Formenreichtums sowie der Versuch einer Deutung der Plastiken, Behandlung des Problems des Denkmalschutzes und der Restaurierungen) folgt im allgemeinen Teil die Auseinandersetzung mit dem derzeitigen Stand der Forschung, mit der Funktion, der Geschichte und dem Formenreichtum der behandelten Bauplastiken. Da die in den Randzonen der Architektur angesiedelten Skulpturen eine klare verwandtschaftliche Beziehung zu den Marginalien der Buchmalerei aufweisen, wurde in einem weiteren Abschnitt auf die historische Entwicklung der Formen und auf die Behandlung dieses Themenbereichs in der Literatur eingegangen. Interessant erscheint in diesem Zusammenhang, dass viele Deutungsversuche den gesellschaftlichen Hintergrund bzw. das Weltbild zur Zeit der Entstehung außer Acht lassen. Da jedoch nur die Einbeziehung dieser Ebenen eine seriöse Grundlage zur Entschlüsselung der Symbolik bieten, stellt ein weiterer Teil der Arbeit die Bauplastiken im Kontext des kosmographischen Weltbildes (Mittelalterliche Weltkarten) und dessen Auswirkungen auf die sakrale Bilderwelt (Fensterrosen) dar. Da Buchwissen und der Zugang zu schriftlichen Quellen in dieser Kulturepoche nur einer kleinen Minderheit vorbehalten war, mußte jegliche Information entweder mündlich oder durch „sprechende“ Gesten und Formen (Zanner und Blecker) vermittelt werden. Diese auch heute noch zum Teil gebräuchlichen Redewendungen, Gesten und Mimiken unterstützen den Zugang und das Verständnis für uns fremd gewordene Darstellungen. Der Dritte Teil der Arbeit verweist darauf, dass die Auseinandersetzung mit jenen Elementen der Bauplastik, die in erster Linie der Regenwasserentsorgung dienen, immer auch eine mit der Baugeschichte des jeweiligen Gebäudes ist. Witterungsbedingt ist der Originalbestand meist bereits sehr reduziert, doch finden sich am Chor von St. Stephan noch fünf Speier und 27 Figurkonsolen aus dem 14. Jahrhundert. Im Bemühen um eine aktuelle Datierung wurden die neuesten Ergebnisse der gesteinskundlichen Untersuchungen durch eine Expertengruppe (Müller / Rohatsch / Schwaighofer / Ottner und Thinschmidt) und die darauf aufbauenden Erkenntnisse Johannes J. Bökers zur Baugeschichte des Domes herangezogen. Die jüngsten Bauarbeiten am Chore waren die Maßnehmen zur Restaurierung der Bauplastik in deren Rahmen Witterungsschäden behoben und substanzerhaltende Vorkehrungen getroffen wurden. Die dazu nötigen Gerüste ermöglichten auch eine genaue Betrachtung von Datails, die aus der normalen Perspektive verborgen bleiben und nun in die Katalogisierung sowie Beschreibung einbezogen werden konnten. Im näheren Eingehen auf die Formen der figuralen Bauplastik wurde auch auf künstlerische Beziehungen (Süddeutschland und Donauraum) und Einflüsse sowie auf ikonographische und stilistische Paralellen verwiesen. Da ein Großteil der Wasserspeier und nahezu alle Giebeltiere im Zuge der Restaurierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versetzt wurden, ist der vierte Abschnitt dieser Periode gewidmet. Auch wenn diese nicht so weit zurück liegt wie die Epoche der Errichtung des Chores, so hat sich doch der Umgang mit historische Bausubstanz seitdem grundlegend geändert. Die folgenden Ausführungen sollen dazu beitragen zu verstehen wie die neuen 169 Speier zu ihrer Form kamen, wer die entscheidenden bzw. verantwortlichen Kräfte waren, die Einfluss auf die Gestaltung hatten und in welchem kulturellen Umfeld sich diese bewegten. Da keine Untersuchung alle Fragen beantworten bzw. alle Probleme lösen kann, finden sich im Forschungsausblick einige Anregungen für ein weiterführende Auseinandersetzung mit der figuralen Plastik an der Fassade des Domes und mit Frage nach dem Zusammenhang zwischen Stifterpersönlichkeiten und die Entscheidung für bestimmte Bildmotive bzw. Themen ausgehend von den ungewöhnlich „friedlich“ dargestellten Figuren an den Konsolen. Dem Text ist ein vollständiger Bildkatalog der behandelten Plastiken angeschlossen.
Keywords (eng)
gargoyleschimaeraconsole figuresfigural sculpturechoir frontSt. Stephan´s Cathedral
Keywords (deu)
WasserspeierGiebeltiereKonsolfigurenfigurale BauplastikChorfassadeSt. Stephan in Wien
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1249764
Number of pages
171