Abstract (deu)
Die Sandsteine des untersuchten miozänen Gasspeichers sind resedimentierte Ablagerungen des südlichen Abhanges der österreichischen alpinen Molassezone. Heterogene, mittel- bis grobkörnige Sandsteine mit großen Klasten von Tonsteinen und Karbonaten bilden die Speichergesteine. Nach der Förderung wurde das Reservoir zu einem Erdgas-Speicher ausgebaut, der seit 2007 in Betrieb ist. Um die Mineralogie der Reservoirgesteine hinsichtlich der verschiedenen Zonen (Gas-, sekundär verwässerte-, Wasser und Übergangszone) und den Effekt der Bohrspülung auf die Formation besser zu verstehen, wurden verschiedene Analysen durchgeführt.
Diagenetische Umwandlungen in den Sandsteinen sind Feldspat-Säume um detritäre Kalifeldspäte; authigene Quarzanwachssäume; Bildung von framboidalen Pyriten sowie spätere Lösung und Ausbildung von oktaedrischen Pyriten. Calcit- und Dolomit bilden die häufigsten Zemente, auch authigene Tonminerale konnten analysiert werden. Weiters kommt Glaukonit als frühe Bildung in Form von Säumen um diverse Körner vor.
Hauptaugenmerk lag auf der Charakterisierung der authigenen Tonminerale in den verschiedenen Zonen. Hierfür wurden Proben der gasgesättigten, der Übergangs-, der sekundär verwässerten und der initialen Wasserzone analysiert.
XRD – Analysen der <2 µm – Fraktionen zeigten Unterschiede in den verschiedenen Zonen. Eine Erhöhung der Kristallinität von Smektit, Chlorit und Illit von der gasgesättigten bis zur initialen Wasserzone und eine Zunahme des Tonmineralgehaltes konnten beobachtet werden. Die wichtigste Beobachtung hierbei ist, dass es in der gasgesättigten Zone offenbar keine quellfähigen Tonminerale gibt. Dies ändert sich in der Übergangszone, in der sich Smektite ausbilden.
Der durch die Gasförderung steigende Wasserspiegel beeinflusst die Authigenese der Tonminerale in den Porenräumen. Innerhalb weniger Jahre nach der Wassersättigung kam es zur Neubildung von Tonmineralen. Die bereits existierenden beginnen zu rekristallisieren und aufweitbare Tonminerale erscheinen in der Übergangszone, wo primär keine vorhanden waren.
Die Bohrspülung hatte nur wenig Einfluss auf die Reservoirgesteine. Aufweitbare Tonminerale vom äußersten Rand der Bohrkerne (ca. 1 cm) zeigten ein anderes Verhalten als jene von der Mitte der Bohrkerne. Smektite absorbieren Kalium aus der Spülung, was zu einer Verminderung des Zwischenschichtabstandes führt. Baryt aus der Spülung infiltrierte in die äußersten ca. 3 mm der Kerne. Man erkennt eine abnehmende Häufigkeit der Baryte vom Rand Richtung Mitte der Bohrkerne.