Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Integration von Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Wiens Volksschulen seit der gesetzlichen Verankerung in Österreich auseinander. Ziel der Studie ist es aufzuzeigen, ob es signifikante Unterschiede in den Lehrermeinungen zur integrativen Beschulung gibt oder ob ähnliche Ansichten vorherrschen sowie die Überprüfung, welche Rahmenbedingungen die beiden Pädagogengruppen dafür als unerlässlich erachten. Das Hauptaugenmerk bezieht sich auf folgende Fragestellungen:
1) Volks- und Sonderschullehrer unterscheiden sich in der Bewertung eines Faktors.
2) Es existiert eine Wechselwirkung zwischen Status des Lehrers und Erhebungsjahr.
3) In Abhängigkeit des Erhebungsjahres finden sich Unterschiede in der Bewertung.
Es konnte herausgearbeitet werden, dass sich Sonderschullehrer 1993 im Umgang mit Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf besser ausgebildet fühlen als Volksschulpädagogen. Auf die Frage, ob Integrationsschüler mehr Hilfestellung und ständige Zuwendung brauchen, erhält man deutlich signifikante Ergebnisse bezüglich der Erhebungsjahre. 2006 werden laut Lehrerangaben weniger Unterrichtsmaterialien vom Schulerhalter zur Verfügung gestellt, ebenso sinkt die Zufriedenheit mit der Grundausstattung. Beide Lehrergruppen sehen vor allem Kinder mit Lernbehinderungen, Sprachentwicklungsstörungen und Körperbehinderungen als geeignet für die integrative Beschulung an. Die Zustimmung zur Integration wächst von 1993 auf 2006 an. Sonderschullehrer stimmen sozialen Gründen für das Führen einer Integrationsklasse in höherem Ausmaß als ihre Kollegen mit Volksschullehramt zu. Insgesamt ist zu sagen, dass die integrative Beschulung in Österreich durchaus positive Fortschritte erzielt hat, trotz anfänglicher Skepsis des Arbeitgebers und dem Großteil der Lehrerschaft.