Abstract (deu)
Laut Schätzungen werden 60-80% der pflegebedürftigen Menschen zu Hause betreut. Nur 5% nehmen mobile Dienste in Anspruch. Angehörige fühlen sich häufig in dieser Situation überfordert. Selbsthilfegruppen können hierbei zur Entlastung beitragen.
Methodik:
Mit Hilfe von „ero-epischen Gesprächen“ wurden in drei Selbsthilfegruppen individuelle Belastungen und Entlastungsstrategien exemplarisch an zwölf pflegenden Angehörigen von Alzheimererkrankten und Patienten mit depressiven Störungen erhoben.
Ergebnisse:
Durch die regelmäßige, aktive Teilnahme über einen längeren Zeitraum erlebten pflegende Angehörige und Betroffene folgende Gemeinsamkeiten der drei Selbsthilfegruppen als hilfreich:
- Informationsgewinn über das Krankheitsbild
- Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen (Verständnis)
- Erkennen der eigenen Bedürfnisse und Grenzen
- Schaffung von Freiräumen
- Schritt aus der sozialen Isolation
- Lernen über eigene Gefühle und Probleme zu sprechen
- Akzeptanz der Situation
Schlussfolgerung:
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Selbsthilfegruppen eine Stütze und Kraftquelle in der Entlastung von pflegenden Angehörigen darstellen können.