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Title (deu)
Jugend und Politik in der Mediendemokratie Österreich
eine Analyse der Rahmenbedingungen politischer Kommunikation vor dem Hintergrund der Wahlaltersenkung
Author
Markus Fritzer
Adviser
Peter Ulram
Assessor
Peter Ulram
Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt (vor dem Hintergrund der 2007 erfolgten Wahlaltersenkung auf 16 Jahre) das Verhältnis österreichischer Jugendlicher zur Politik sowie die Rahmenbedingungen, die durch die politische Kommunikation für dessen Herausbildung geschaffen werden. Anders ausgedrückt erfolgt ein Blick auf das Umfeld der politischen Sozialisation österreichischer Jugendlicher. Hierbei spielen, neben der veränderten politischen Kultur des Landes, die zentralen Instanzen im Sozialisationsprozess, und dabei vorwiegend die Massenmedien, eine entscheidende Rolle. Massenmedien sind nämlich die zentralen Akteure im Vermittlungsprozess moderner Gesellschaften. Dies gilt insbesondere auch für die politische Kommunikation. So gelten sie sowohl als wichtigste als auch als glaubwürdigste Quelle politischer Informationen, wobei ihre Bedeutung durch die Erkenntnisse der Medienwirkungsforschung zusätzlich gesteigert wird. Demgegenüber besitzen die anderen Sozialisationsinstanzen (Familie, Schule, peer groups) bei der Aneignung von politischem Wissen lediglich geringe Bedeutung und sind vorwiegend durch die Vermittlung von Normen, Wertvorstellungen und Rollendefinitionen relevant. Insofern erlangen die Inhalte massenmedialer Politikvermittlung eine herausragende Bedeutung für die Beziehung Jugendlicher zur Politik. Diese Inhalte sind dabei als Resultat des Zusammenspiels verschiedener Faktoren zu sehen, die vom Dreiecks-Verhältnis (und dessen Folgen) von Medien, Politik und Rezipienten über die Rahmenbedingungen journalistischer Arbeit bis hin zur konkreten Ausgestaltung und Entwicklung des österreichischen Medienmarktes reichen. Das Ergebnis ist freilich suboptimal. Politische Berichterstattung durch die Medien folgt zunehmend den Maßstäben kommerziellen Erfolges und verfolgt publizistische Interessen tendenziell in erster Linie dort, wo sie sich mit marktwirtschaftlichen decken. Personalisierung, Entpolitisierung und konfrontative Negativität sind zentrale Elemente der Politikberichterstattung, die dadurch eine ablehnende Einstellung gegenüber Politikern und Parteien fördert und Informationen zu Gunsten unterhaltender und sensationalistischer Elemente vernachlässigt. Bedenkt man die nachweisbaren Zusammenhänge zwischen politischem Interesse, politischem Wissen, politischem Effektivitätsbewusstsein und der Bereitschaft zur politischen Partizipation, ist diese Entwicklung dabei mehr als bedenklich. Jugendliche, die, was ihre allgemeine Einstellung zur Politik betrifft, sogar bessere Werte aufweisen als die Gesamtbevölkerung, finden sich dadurch einem Umfeld ausgesetzt, welches ihr politisches Bewusstsein eher schädigt als positiv bestärkt. Da die Massenmedien ihre politische Sozialisationsfunktion nicht in gewünschter Weise wahrnehmen können und wollen, erscheint somit die einzige Alternative für eine wünschenswerte Entwicklung die gezielte Stärkung der Bedeutung der anderen Sozialisationsinstanzen in der politischen Kommunikation.
Keywords (deu)
JugendPolitikMedienPolitische SozialisationWahlaltersenkungPolitische Kultur in ÖsterreichVerhältnis Medien - Rezipienten - PolitikVerhältnis Jugend und PolitikPolitikvermittlungMedien in Österreich
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1253492
rdau:P60550 (deu)
134 S.
Number of pages
134
Members (1)
Title (deu)
Jugend und Politik in der Mediendemokratie Österreich
eine Analyse der Rahmenbedingungen politischer Kommunikation vor dem Hintergrund der Wahlaltersenkung
Author
Markus Fritzer
Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt (vor dem Hintergrund der 2007 erfolgten Wahlaltersenkung auf 16 Jahre) das Verhältnis österreichischer Jugendlicher zur Politik sowie die Rahmenbedingungen, die durch die politische Kommunikation für dessen Herausbildung geschaffen werden. Anders ausgedrückt erfolgt ein Blick auf das Umfeld der politischen Sozialisation österreichischer Jugendlicher. Hierbei spielen, neben der veränderten politischen Kultur des Landes, die zentralen Instanzen im Sozialisationsprozess, und dabei vorwiegend die Massenmedien, eine entscheidende Rolle. Massenmedien sind nämlich die zentralen Akteure im Vermittlungsprozess moderner Gesellschaften. Dies gilt insbesondere auch für die politische Kommunikation. So gelten sie sowohl als wichtigste als auch als glaubwürdigste Quelle politischer Informationen, wobei ihre Bedeutung durch die Erkenntnisse der Medienwirkungsforschung zusätzlich gesteigert wird. Demgegenüber besitzen die anderen Sozialisationsinstanzen (Familie, Schule, peer groups) bei der Aneignung von politischem Wissen lediglich geringe Bedeutung und sind vorwiegend durch die Vermittlung von Normen, Wertvorstellungen und Rollendefinitionen relevant. Insofern erlangen die Inhalte massenmedialer Politikvermittlung eine herausragende Bedeutung für die Beziehung Jugendlicher zur Politik. Diese Inhalte sind dabei als Resultat des Zusammenspiels verschiedener Faktoren zu sehen, die vom Dreiecks-Verhältnis (und dessen Folgen) von Medien, Politik und Rezipienten über die Rahmenbedingungen journalistischer Arbeit bis hin zur konkreten Ausgestaltung und Entwicklung des österreichischen Medienmarktes reichen. Das Ergebnis ist freilich suboptimal. Politische Berichterstattung durch die Medien folgt zunehmend den Maßstäben kommerziellen Erfolges und verfolgt publizistische Interessen tendenziell in erster Linie dort, wo sie sich mit marktwirtschaftlichen decken. Personalisierung, Entpolitisierung und konfrontative Negativität sind zentrale Elemente der Politikberichterstattung, die dadurch eine ablehnende Einstellung gegenüber Politikern und Parteien fördert und Informationen zu Gunsten unterhaltender und sensationalistischer Elemente vernachlässigt. Bedenkt man die nachweisbaren Zusammenhänge zwischen politischem Interesse, politischem Wissen, politischem Effektivitätsbewusstsein und der Bereitschaft zur politischen Partizipation, ist diese Entwicklung dabei mehr als bedenklich. Jugendliche, die, was ihre allgemeine Einstellung zur Politik betrifft, sogar bessere Werte aufweisen als die Gesamtbevölkerung, finden sich dadurch einem Umfeld ausgesetzt, welches ihr politisches Bewusstsein eher schädigt als positiv bestärkt. Da die Massenmedien ihre politische Sozialisationsfunktion nicht in gewünschter Weise wahrnehmen können und wollen, erscheint somit die einzige Alternative für eine wünschenswerte Entwicklung die gezielte Stärkung der Bedeutung der anderen Sozialisationsinstanzen in der politischen Kommunikation.
Keywords (deu)
JugendPolitikMedienPolitische SozialisationWahlaltersenkungPolitische Kultur in ÖsterreichVerhältnis Medien - Rezipienten - PolitikVerhältnis Jugend und PolitikPolitikvermittlungMedien in Österreich
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1253493
Number of pages
134