Abstract (deu)
Das Phänomen der Literaturverfilmung ist so alt wie der Film selbst. Aus der permanenten Wechselwirkung der beiden Medien Literatur und Film hat sich bald ein Diskurs entwickelt, der unterschiedliche Angriffspunkte und interessante Fragestellungen aufwirft. Innerhalb der Diskussion nimmt die Bestsellerverfilmung eine besondere Rolle ein, da sie sich unweigerlich mit ihrer literarischen Vorlage messen muss.
Die Diplomarbeit dient zunächst der Auseinandersetzung mit dem komplexen Forschungsfeld der Adaption. Ein kurzer Einblick in die Entwicklung des Phänomens, in die Problematik der Begriffsbestimmung und Definition, sowie die Beschäftigung mit der Werktreue-Debatte und einzelner Vergleichsmethoden stellen den theoretischen Rahmen der Arbeit dar. In einem zweiten Schritt werden die zwei ausgewählten deutschsprachigen Bestseller, Patrick Süskinds Das Parfum und Robert Schneiders Schlafes Bruder auf ihre externen und internen Erfolgsfaktoren hin untersucht. Aufgrund ihres postmodernen Charakters bieten sie dem Lesepublikum einen weiten Interpretationsspielraum an, der für die filmischen Adaptionen eine große Herausforderung darstellt. Tom Tykwers Das Parfum und Joseph Vilsmaiers Schlafes Bruder sind zwei Beispiele der Bestsellerverfilmung, die auf sehr unterschiedliche Weise mit ihren Vorlagen umgehen. Neben dem Vergleich der Filme mit den literarischen Werken werden auch einzelne Probleme der Verfilmungen genauer beleuchtet. Trotz der großen Unterschiede in der Herangehensweise an den Stoff weisen die Filme in ihrem Ergebnis Parallelen auf, die auf die Dramatisierung und die damit verbundene Trivialisierung zurückgehen.
Die Diplomarbeit spannt einen Bogen von der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Problemfeld der Literaturverfilmung über die Vorstellung zweier postmoderner Romane und ihrer Erfolgsgeschichten hin zu der detaillierten Analyse der Verfilmung zweier Bestseller.