Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit geht der Frage nach, ob es möglich ist, mit Hilfe des individuellen Musikgeschmackes eine Person in eine bestimmte Stimmung zu versetzen und inwiefern diese Einfluss auf das Gedächtnis nimmt. Der theoretische Teil geht unter anderem auf die Begriffe Emotion und Stimmung, den Musikgeschmack und die musikalische Stimmungsinduktionstechnik näher ein. Weiters umfasst er die Netzwerktheorie von Bower, Ellis & Ashbrooks Allocation Theory, sowie Details zur Stimmungskongruenz und Stimmungsabhängigkeit. Der Zusammenhang von Stimmung und Informationsverarbeitung wird anhand des Einflusses von Stimmungen auf den Verarbeitungsstil, die Verarbeitungskapazität und die Verarbeitungsmotivation skizziert. Bezüglich Stimmung und menschlichem Urteilen wird auf das Affect Infusion Model von Forgas, und dessen theoretische Ansätze, Informationsverarbeitungsstrategien, Ziel-, Urteilsperson-, und Situationseigenschaften etc. eingegangen. Verwendete Verfahren der praktischen Untersuchung, an der 124 Personen teilnahmen, waren das Affect Grid, der mehrdimensionale Stimmungsfragebogen, der Subtest Bau des Lern- und Gedächtnistest und die Kurzversion des NEO-PI-R. Die praktische Untersuchung liefert durchaus interessante Erkenntnisse bezüglich der Haupthypothesen. So konnte tatsächlich ein Einfluss des Musikgeschmackes auf die Stimmung nachgewiesen werden, wobei die Stimmung der mit der favorisierten Musik beschallten Personen besser war als jene der Personen die mit der abgelehnten Musik beschallt wurden. Das Geschlecht und das Vorhandensein eines Motivationsaspektes beeinflusst die Stimmung nicht, letzterer übt jedoch einen signifikanten Einfluss auf die Gedächtnisleistung aus. Es konnte weiters nachgewiesen werden, dass sich die Gedächtnisleistungen bei verschiedenen Stimmungszuständen signifikant voneinander unterscheiden; positive Stimmung geht mit besseren Gedächtnisleistungen einher. Abschließend wurde evident, dass sich verschieden musikalisch beschallte Personen auch hinsichtlich ihrer Einschätzung bezüglich der Big-Five-Persönlichkeitsfaktoren voneinander unterscheiden.