Abstract (deu)
Die Arbeit untersucht das Artefakt Webpräsenz der MAG ELF, der Maistratsabteilung 11 der Stadtverwaltung der Gemeinde Wien, die für Kinder- und Jugendwohlfahrtsmaßnahmen zuständig ist, und prüft, ob sich in der Selbstdarstellung der Institution liberale bzw. neoliberale Regierungsrationalitäten, wie sie dem Blick Michel Foucaults auf Gouvernementalität entsprechen, erkenen lassen. Den akturellen Forschungsstand miteinbezogen werden die relevaten Begriffe beschrieben und als Basis bei der qualitativen Inhaltsanalyse für eine deduktive Kategorisierung herangezogen. Durch die Analyse lässt sich feststellen, dass in der Selbstdarstellung der Institution sowohgl liberale, den aktiven Staat präferierende, als auch neoliberale, den aktivierenden Staat bevorzugende, Regierungsrationalitäten wirksam sind. Einerseits präsentiert sich die MAG ELF als unternehmerischer Dienstleister, der seine Kunden befähig will, sich durch Investition von und in Humankaptial und als Angebotnehmer von Trainings- und Aktivierungsprogrammen als unverwechselbares Subjekt am Markt des Lebens zu bewegen und sein Dasein selbstverantwortlich zu managen. Anderersetis erklärt sie sich zuständig für die Herstellung kollektiver Solidarität und für das Äquilibrieren von Chancenungleichheit. Gefolgert wird aus der Arbeit, dass die reflektierende Beschäftigung mit dem Gedankengebäude der Gouvernementalität auch für die Pädagogik interessant und wichtig ist. Am Exempel MAG ELF wird ersichtlich, dass, bei genauerer Betrachtung von Publikationen wirksame Regierungsrationalitäten erkennbar und erfassbar sind.