Abstract (deu)
Im Rahmen dieser Studie wurde der Ernährungszustand von dementen Pflegeheimpatienten anhand eines Wiegeprotokolls an neun Tagen über einen Zeitraum von drei Monaten beurteilt. Es nahmen 42 Frauen und Männer mit einem mittleren Alter von 86 Jahren teil. Zuerst wurde ein Mini Nutritional Assessment durchgeführt, dass für alle Patienten ein Risiko für Mangelernährung ergab. Die Patienten wurden in drei Gruppen geteilt:
I) Die Stimulance-Gruppe erhielt Ballaststoffe in Form eines Pulvers.
II) Die Hafer-Gruppe bekam Ballaststoffe in Form von Haferflocken und
III) die Kontroll-Gruppe erhielt die Menüs laut Speiseplan.
Die Nährstoffberechnung erfolgte auf der Grundlage des Bundeslebensmittelschlüssels 2.1 laut DGE, die gesammelten Daten wurden mit SPSS für Windows 15.1 ausgewertet.
Die Energieaufnahme erreichte nur 66% und war mit 1188kcal signifikant unter den Empfehlungen laut DACH. Protein lag ebenfalls unter den Empfehlungen entsprechend der geringen Energieaufnahme. Die Fettaufnahme war 17% höher als von DACH empfohlen, die gesättigten Fettsäuren erreichten 160% des DACH-Wertes. Die Kohlenhydratzufuhr lag im empfohlenen Bereich, aber nur wegen des 33%igen bis 40%igen Anteils an Saccharose. Die empfohlene Ballaststoffaufnahme konnte, umgelegt auf die Energiezufuhr, nur von der Stimulance-Gruppe erreicht werden. Die schnelle und starke Steigerung der Ballaststoffzufuhr führte jedoch zu Nebenwirkungen, wie Blähungen und Durchfall. Die Hafer-Gruppe blieb mit 13g/d unter den Empfehlungen laut DACH; eine Verbesserung durch Senkung der Laxantien um 59% konnte trotzdem erzielt werden.
Vitamin D und Vitamin B9 erreichten 14% bzw. 15% der DACH-Empfehlungen, Vitamin C nur 4%. Diese Werte waren auch im Rahmen der geringen Energiezufuhr sehr niedrig und sollten supplementiert werden.
Die gemessenen Werte für Mineralstoffe und Spurenelemente waren zu gering, könnten allerdings bei adäquater Energieaufnahme die Richtwerte erreichen.
Der schlechte Ernährungszustand, begünstigt durch Alter, Immobilität, Krankheit und Medikation, könnte seine Hauptursache in der geringen Energiezufuhr haben, daher sollte die Nährstoffdichte des Speiseplans erhöht und der Appetit, mit besonderem Augenmerk auf die Ernährungsgewohnheiten, angeregt werden. Die Haferinterventionsdiät zeigte, dass durch moderate Erhöhung der Ballaststoffe - um Nebenwirkungen zu vermeiden - die Medikation und somit auch Kosten gesenkt, das Pflegepersonal entlastet und das Wohlbefinden der Patienten verbessert werden könnten.