Title (deu)
Sport & Nation in den Medien - am Beispiel EM 2008
das Nationale und der Umgang mit Scheitern in österreichischen Tageszeitungen - eine qualitative Inhaltsanalyse
Author
Dominik Sinnreich
Advisor
Christoph Reinprecht
Assessor
Christoph Reinprecht
Abstract (deu)
Diese Magisterarbeit beschäftigt sich mit Erscheinungsformen des Nationalen und der Verarbeitung von Niederlagen in der Sportberichterstattung österreichischer Tageszeitungen. Die theoretischen Eckpfeiler sind einerseits das Verständnis von Nation als Imagined Community und die relationale Sozialwissenschaft, die Gruppen (und Nationen) als durch die Dynamiken zwischen sozialen Feldern geformt ansieht. Andererseits wird der Sport als Mittel, eine nationale Gruppe zu reproduzieren aufgefasst. Massenmedien werden als Vermittler in diesem Prozess angesehen – wenn sie mit Niederlagen konfrontiert sind, lassen sich zwei idealtypische Zugänge dazu identifizieren: kognitiv (Verweis auf Kompetenzmangel und Möglichkeit, aus Scheitern zu lernen) und normativ (Verweis auf Devianz mit begrenzten Lernmöglichkeiten). Anhand der Männerfußball-EM 2008 im Juni 2008 wird die die Berichterstattung fünf österreichischer Tageszeitungen („Der Standard“, „Heute“, „Kronen Zeitung“, „Kurier“, „Österreich“) qualitativ analysiert. Ziel der für diese Magisterarbeit aus dem „Thematischen Kodieren“ von Uwe Flick und der „Zusammenfassenden Inhaltsanalyse“ von Philipp Mayring entwickelten Methode ist es, in sechs Arbeitsschritten aus den Zeitungsartikeln ein Kategoriensystem zu entwickeln, mit dessen Hilfe Hypothesen (eine quantitative Testung findet in dieser Magisterarbeit nicht statt) über mögliche Zusammenhänge zwischen Erscheinungsformen des Nationalen und den verschiedenen Verarbeitungsmodi von Scheitern generiert werden können. Die zwei möglichen Trennlinien bzw. Zusammenhänge in der Sportberichterstattung, die mittels dieser Analyse hypostasiert werden können, sind: Medien, die keinen normativen Zugang aufweisen, verzichten auch auf die diskursive Konstruktion eines „nationalen Schulterschlusses“ und auf die Reproduktion nationaler Symbole (und betonen dafür häufiger externe Faktoren). Und: Medien, die auch einen kognitiven Zugang aufweisen, zeigen auch kritische Elemente im Umgang mit Vergangenheit und nationalen Kontinuitäten und verzichten auf Militarismen und die Konstruktion einer nationalen Gemeinschaft durch Wir-Formulierungen.
Keywords (deu)
SportNationalismusMedien
Subject (deu)
Type (deu)
Extent (deu)
VIII, 144, X S. : graph. Darst.
Number of pages
158
Members (1)
Title (deu)
Sport & Nation in den Medien - am Beispiel EM 2008
das Nationale und der Umgang mit Scheitern in österreichischen Tageszeitungen - eine qualitative Inhaltsanalyse
Author
Dominik Sinnreich
Abstract (deu)
Diese Magisterarbeit beschäftigt sich mit Erscheinungsformen des Nationalen und der Verarbeitung von Niederlagen in der Sportberichterstattung österreichischer Tageszeitungen. Die theoretischen Eckpfeiler sind einerseits das Verständnis von Nation als Imagined Community und die relationale Sozialwissenschaft, die Gruppen (und Nationen) als durch die Dynamiken zwischen sozialen Feldern geformt ansieht. Andererseits wird der Sport als Mittel, eine nationale Gruppe zu reproduzieren aufgefasst. Massenmedien werden als Vermittler in diesem Prozess angesehen – wenn sie mit Niederlagen konfrontiert sind, lassen sich zwei idealtypische Zugänge dazu identifizieren: kognitiv (Verweis auf Kompetenzmangel und Möglichkeit, aus Scheitern zu lernen) und normativ (Verweis auf Devianz mit begrenzten Lernmöglichkeiten). Anhand der Männerfußball-EM 2008 im Juni 2008 wird die die Berichterstattung fünf österreichischer Tageszeitungen („Der Standard“, „Heute“, „Kronen Zeitung“, „Kurier“, „Österreich“) qualitativ analysiert. Ziel der für diese Magisterarbeit aus dem „Thematischen Kodieren“ von Uwe Flick und der „Zusammenfassenden Inhaltsanalyse“ von Philipp Mayring entwickelten Methode ist es, in sechs Arbeitsschritten aus den Zeitungsartikeln ein Kategoriensystem zu entwickeln, mit dessen Hilfe Hypothesen (eine quantitative Testung findet in dieser Magisterarbeit nicht statt) über mögliche Zusammenhänge zwischen Erscheinungsformen des Nationalen und den verschiedenen Verarbeitungsmodi von Scheitern generiert werden können. Die zwei möglichen Trennlinien bzw. Zusammenhänge in der Sportberichterstattung, die mittels dieser Analyse hypostasiert werden können, sind: Medien, die keinen normativen Zugang aufweisen, verzichten auch auf die diskursive Konstruktion eines „nationalen Schulterschlusses“ und auf die Reproduktion nationaler Symbole (und betonen dafür häufiger externe Faktoren). Und: Medien, die auch einen kognitiven Zugang aufweisen, zeigen auch kritische Elemente im Umgang mit Vergangenheit und nationalen Kontinuitäten und verzichten auf Militarismen und die Konstruktion einer nationalen Gemeinschaft durch Wir-Formulierungen.
Keywords (deu)
SportNationalismusMedien
Subject (deu)
Type (deu)
Number of pages
158