Abstract (deu)
Vitamin K Epoxid Reduktase Untereinheit 1 (VKORC1) ist ein Gen, dass eine zentrale Rolle bei dem wichtigen biologischen Prozess der
γ-Carboxylierung spielt. Die γ-Carboxylierung ist ein Vitamin K abhängiger Vorgang wobei Vitamin K (der Cofaktor der γ-Carboxylierung) zu Vitamin K Epoxid konvertiert wird, welches durch VKOR wieder zu Vitamin K rezykliert werden muss. Während der γ-Carboxylierung werden in Vitamin K abhängigen Proteinen wie Osteocalcin, Glutaminsäurereste zu gamma-Carboxyglutaminsäure (Gla) umgewandelt. Diese posttranslationale Modifikation ist für die biologische Aktivität verschiedener Proteine essenziell. Osteocalcin wird von Osteoblasten gebildet und besitzt im carboxylierten Zustand, die Fähigkeit Ca2+ in Knochen einzubauen.
Der -1639G>A Polymorphismus ist ein funktionaler SNP in VKORC1, wobei das A Allel mit einer signifikanten Verminderung der Promoteraktivität und einer 2-fach niedrigeren mRNA Expression assoziiert ist, was für Leber Zellen dokumentiert ist. Diese Studie befasst sich mit dem Einfluss des -1639G>A Polymorphismus auf die Expression von VKORC1 in Osteoblasten. Um dies untersuchen zu können, wurden Plasmide, die den VKORC1 Promoter mit entweder dem G oder dem A Allel an der Position -1639 enthielten, in Osteoblasten transfiziert und die Promoteraktivität mittels einem Dual Luciferase Reporter Gene Assay ermittelt.
Es wurden zwei verschiedene Transfektionsmethoden verglichen – Lipofetamine 2000 und Metafectene Pro, wobei nur die Transfektion mit Metafectene zuverlässige Ergebnisse lieferte.
Die Ergebnisse des Reporter Gene Assays von Metafectene transfizierten Zellen zeigten eine 43% höhere Promoter Aktivität für Promotoren die das G Allel enthielten. Offensichtlich bedingt das A Allel, nicht nur in Leberzellen sondern auch in Osteoblasten, eine verminderte Promoteraktivität.
Um eine Verbindung zwischen dem Effekt des -1639G>A Polymorphismus und Osteoporose herstellen zu können, wäre es notwendig zu zeigen, dass derselbe Effekt auch dann noch zu beobachten ist, wenn der VKORC1 Promoter das VKOR Gen selbst kontrolliert anstatt des Luciferase Gens. Dafür würde man ein full length Konstrukt des VKORC1 Gens benötigen, doch der Versuch eines herzustellen schlug leider fehl.