Abstract (deu)
Den Gegenstand der vorliegenden Dissertation bilden das amerikanische, europäische und österreichische Kronzeugenprogramm im Kartellverfahren.
Um Rückschlüsse auf die Effektivität und die Wirkungsweise der jeweiligen Regelung ziehen zu können, wurden zudem Themenbereiche mitumrissen, die in einem engen sachlichen Konnex zum Kronzeugenprogramm stehen und dieses in einem starken Maße beeinflussen. So bedarf es etwa entsprechender Sanktionen, um Kartellmitgliedern - durch Inaussichtstellung keiner bzw geringerer Sanktionen - einen tatsächlichen Anreiz zur Kooperation zu bieten.
Während die Antitrust Division und die Europäische Kommission bereits über langjährige Erfahrungswerte im Umgang mit
ihren Kronzeugenprogrammen verfügen und diese im Zuge der Weiterentwicklung entsprechend einfließen lassen konnten, befindet sich die österreichische Kronzeugenregelung
demgegenüber noch in den Kinderschuhen.
Dabei zeigt sich, dass die aktuellen Vorreitermodelle auf amerikanischer und gemeinschaftsrechtlicher Ebene wertvolle Impulse für eine Optimierung der nationalen Kronzeugenregelung geben können, bei der - aus dem Blickwinkel der Effektivität - insb in puncto Transparenz und Bestimmheit dringender Handlungsbedarf besteht.