Abstract (deu)
Die „Madgermanes” sind eine Gruppe von MoçambicanerInnen, die in den 1980er Jahren die Möglichkeit – im Rahmen der sozialistischen Kooperation zwischen der DDR und Moçambique – wahrgenommen haben, in die DDR zu gehen, um dort eine Ausbildung zu FacharbeiterInnen zu erhalten. Die Rückkehr in ihr Heimatland nach der Wende 1989/90 wurde von vielen dieser VertragsarbeiterInnen als ein „Schock” aus unterschiedlichen Gründen erlebt. Die daraus resultierenden Enttäuschungen und Frustrationen führten dazu, dass sich die RückkehrerInnen in Gruppen organisierten. Im Rahmen dieser Arbeit soll anhand eines RückkehrerInnen-Vereins (ATMA) untersucht werden, inwieweit sich eine kollektive Identität innerhalb dieser Gemeinschaft der ehemaligen VertragsarbeiterInnen in Moçambique herausgebildet hat bzw. wie eine solche konstruiert worden war/wird. Welche Faktoren und spezifischen Rahmenbedingungen bestimmen die Gruppenzusammengehörigkeit? Wie wird das Gemeinschaftsgefühl nach außen repräsentiert und ausgedrückt? Drei zentrale Ausdrucksformen stehen dabei im Mittelpunkt des empirischen Teils dieser Arbeit: Der Park, die Protestdemonstrationen und die Gedenkfeier für einen verstorbenen Kollegen. Die Arbeit basiert auf den von der Autorin durchgeführten Feldforschungen in Maputo 2007 und 2008.