Abstract (deu)
Die anthropogene Wirkung auf Bodenhabitate durch Industrie und Landwirtschaft ist
nach wie vor weitgehend unbekannt. Intensive Landnutzung ist oft der Grund für
dauerhafte Schädigungen an Böden. Umso wichtiger ist es mikrobielle Gemeinschaften,
die den ständigen Beanspruchungen wie Düngung und Brandrodung ausgesetzt sind
zu untersuchen, um deren Bedeutung festzumachen. Zu diesem Zweck wurden Bodenproben
aus drei unterschiedlich bearbeiteten Böden für diese Arbeit bereitgestellt. Die
Probenahmestellen sind in den offenen Waldregionen um das Kavangodelta
im Norden Namibias und stehen im Zuge des BIOTA-Afrika Projektes unter ständiger
Beobachtung.
Aufgrund der immer bedeutend werdenden molekularen Diagnostik wurde in dieser
Arbeit die Strategie der 16S rRNA-basierenden Analyse auf drei unterschiedliche Bodenhabitate
angewendet, um unkultivierte Acidobacteria zu charakterisieren, und das
Wirken der verschiedenen Bodenbehandlungsarten auf die mikrobiellen Gemeinschaften
zu untersuchen. Für die Erstellung der 16S Gen-Bibliothek wurden spezielle Primer
eingesetzt. Von 234 gefundenen Sequenzen konnten 79 den Actinobacterien, 51 den Acidobakterien,
53 den Bacilli zugeordnet werden. Damit stellen
Actinobakterien mit 33% das dominierende Phylum, gefolgt von Acidobakterien (22 %)
und Bacilli (22 %). Die übrigen Phyla (Verrucomicrobia,Proteobacteria, Cyanobacteria,
Nitrospira und OP10 machen 23% der Klonbibliothek aus. Unter den Acidobakterien
dominierte die Untergruppe 4 mit 16 Sequenzen gefolgt von der Untergruppe 3 mit 11
Sequenzen und Untergruppe 6 mit 7 Sequenzen. Zwischen den unterschiedlichen Bodenbehandlungsarten
konnten keine Unterschiede gefunden werden. Sowohl
der unberührte Boden, als auch die landwirtschaftlich genutzten Böden zeigten in der
mikrobiellen Zusammensetzung ähnliche Spektren. Keine gefundene Sequenz konnte auf
Artniveau einem bereits bekannten oder kultivierten Vertreter zugeordnet werden.
Die in dieser Studie erhaltenen 16S Gensequenz-Daten geben über die hohe Diversität
in Bodenhabitaten Aufschluss. Weitere Untersuchungen könnten mit unterschiedlichen
Primern oder größeren Klondatenbanken bzw. mit anderen molekularbiologischen Techniken
als Referenz vorgenommen werden.