Abstract (deu)
Thema dieser Arbeit ist eine umfassende Darstellung der das Tabakrauchen und seine Bewerbung, insbesondere in Österreich, regelnden Rechtsvorschriften sowie eine Analyse der dadurch entstehenden Problemfelder.
Nachdem in einer juristischen Arbeit verständlicherweise nur kursorischen Überblick über medizinische, ökonomische, botanische, soziologische und politische Aspekte wird auf einer rechtstheoretischen, staatswissenschaftlichen Ebene untersucht, was der Hintergrund, die Ursache und die Legitimation der „Tabakgesetzgebung“ ist.
In der Darstellung der Rechtslage werden österreichische, EG-rechtliche und internationale Rechtsgrundlagen erörtert und deren wechselseitiger Einfluss untersucht. Besonderes Augenmerk wird auf das österreichische Tabakgesetz gelegt, und hierbei auch die rezente Entwicklung analysiert, zu der auch die Bestimmungen betreffend die Gastronomie zählen. Genau besprochen werden auch die einschlägigen landesrechtlichen Bestimmungen, wobei hier insbesondere dem Jugendschutzrecht viel Platz eingeräumt wird. Auch Arbeitnehmerschutz wird seiner
Wichtigkeit entsprechend behandelt. Die Darstellung der Rechtslage beinhaltet auch Erkenntnisse von österreichischen und internationalen Gerichten. Ein Exkurs behandelt Rechtsvorschriften, die sich mit Schwangerschaft beschäftigen. Ein weiterer, ausführlicher Exkurs behandelt die bisherigen zivilrechtlichen Implikationen, die das Rauchen bietet, von Produkthaftung über Obsorgepflicht bis zu Schadenersatz, entwickelt die bestehenden Ansätze weiter und wendet diese auf fiktive Beispiele an.
Soweit schon Daten vorliegen wird auch die letzte Novelle in der Praxis berücksichtigt, ebenso wie die gescheiterte Tabakgesetznovelle 2007.
Ein weiterer Themenbereich sind die grundrechtlichen Fragestellungen, die sich im Zusammenhang mit dem Rauchen, aber auch der Werbung, insbesondere für Zigaretten(marken) auftun. Besonders Meinungsfreiheit, Gleichheitssatz, Eigentum,
aber auch die anderen Grundrechte, soweit anwendbar, werden thematisiert. Ein Exkurs betrachtet das Allgemeine Recht auf Handlungsfreiheit im deutschen Grundgesetz im Zusammenhang mit Rauchen. Auch allfällige, zukünftige Entwicklungen, die wahrscheinlich wirken, werden auf ihre grundrechtlichen
Auswirkungen, positive wie negativ, hin untersucht.