Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäft sich vor dem Hintergrund des Bilderstreits um die Mohammed-Karikaturen mit rezipientenorientierten Aspekten. Mit Hilfe eines Fragebogens soll ermittelt werden, ob kulturspezifische Unterschiede in der Bewertung religiöser Karikaturen abhängig von der Religionszugehörigkeit existieren. Zur Zielgruppe gehörren Muslime, Christen und Atheisten. Im Frragebogen werden deshalb unter anderem jeweils zwei christlich religiöse, muslimisch religiöse und religionsneutrale Karikaturendargestellt, die anhand von semantischen Differentialen beurteilt werden müssen. 132 Personen nahmen an der Untersuchung teil. Eine statistische Analysen des sich aus den Fragebögen ergebenden Datenmaterials brachte zahlreiche signifiknate Ergebnisse. Es lässt sich die Tendenz erkennen, das Muslime grundsätzlich alles am kritischsten beurteilten, dann folgten gläubige Christen und erst ganz am Schluss - am unkritischsten - die Atheisten und nicht-praktizierende Christen. Interessant ist, dass Muslime auch chr. rel. Karikaturen kritischer beurteilten als gläiubige Christen selbst. Um die Ergebnisse besser verstehen und interpretieren zu können habe ich mich bereits vor der Untersuchung mit den relevanten Dimensionen der Rezeption theoretisch beschäftigt. Diese Dimensionen fanden sich zum Teil im Fragebogen etwa als Konstrukte zu Gewalt, Moral, Integration, Toleranz, Mediennutzung, Demokratie, Aotoritarismus ... Einen guten theoretischen Hintergrund zur Erklärung der Rezeption liefern unterschiedliche Humortheorien.