You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1261208
Title (deu)
Der Versorgungsbedarf von Klienten der freiberuflichen ambulanten psychiatrischen Pflege
eine Querschnittserhebung im Kanton Bern
Author
Anna Hegedüs
Adviser
Christoph Abderhalden
Assessor
Christoph Abderhalden
Abstract (deu)
Hintergrund: Mit der zunehmenden Verlagerung der psychiatrischen Versorgung in den ambulanten Bereich wird auch in der psychiatrischen Pflege die ambulante Arbeit immer wichtiger. Im Kanton Bern wird die ambulante psychiatrische Pflege zu einem großen Teil von freiberuflichen Pflegefachpersonen geleistet. Bisher gibt es keine systematisch erhobenen Daten über die allgemeinen Merkmale und den Versorgungsbedarf der Patientenpopulation, die von den freiberuflich tätigen Pflegenden ambulant psychiatrisch versorgt werden. Mit solchen Informationen könnten Versorgungsmängel oder Überversorgung aufgedeckt und die Ausbildung von ambulanten Pflegenden verbessert bzw. optimiert werden. Ziel: Ziel ist es die sozialdemographischen Charakteristika und den Versorgungsbedarf von Klienten aus der freiberuflichen ambulanten psychiatrischen Pflege zu erheben. Methode: Im Rahmen einer quantitativen Querschnittserhebung wurden 47 Klienten und ihre freiberuflichen Pflegepersonen befragt. Als Erhebungsinstrumente dienen ein soziodemographischer Fragebogen und das Camberwell Assessment of Need Short Appraisal Schedule (CANSAS). Mit dem CANSAS wird der Versorgungsbedarf in 22 Lebensbereichen aus Sicht der Klienten und ihrer Pflegepersonen erhoben. Ergebnisse: Die Mehrzahl der Befragten waren Frauen (83%). Das Durchschnittsalter lag bei 48 Jahren. Die häufigsten Diagnosen stellten affektive Störungen (36%) und neurotische Belastungsstörung bzw. Persönlichkeits- und Verhaltenstörung (32%) dar. Die befragten Klienten gaben im Schnitt in 5.9 Bereichen einen Bedarf an, während ihre Pflegepersonen durchschnittlich 8.3 Bedarfsbereiche identifizierten. Ungedeckt war der Bedarf jeweils in 2.9 Bereichen. In den Bereichen soziale Kontakte, seelischer Druck und Partnerschaft wurde am häufigsten ein ungedeckter Bedarf angegeben. Die Einschätzungen der Pflegenden und Klienten unterschied sich stark in den Bereichen tägliche Aktivitäten und seelischer Druck. Die Pflegenden identifizierten durchschnittlich häufiger einen gedeckten Bedarf, als die Klienten. Schlussfolgerung: Das CANSAS stellt ein angemessenes Instrument zur Erhebung des Versorgungsbedarfs dar. Aufgrund seiner einfachen, klaren Strukturierung und dem kurzen benötigten Zeitaufwand könnte er auch in der Routinearbeit mit psychisch Kranken eingesetzt werden. Die Klienten der Freiberuflichen weisen vor allem in den Bereichen seelischer Druck, soziale Kontakte und Partnerschaft ernste Probleme auf. In diesen Bereichen sollte die Pflege mit der Pflegeplanung und Zielsetzung ansetzen, um eine etwaige Unterversorgung der Klienten zu vermeiden oder ihr entgegenzuwirken. Aufgrund der Unterschiede in den Bewertungen ist es wichtig die Sichtweise der Klienten in die Bedarfserhebung einzubeziehen, um eine ganzheitliche Sicht über die Versorgungssituation zu erhalten.
Abstract (eng)
Background: Community care is getting more and more important in psychiatric health care and in mental health nursing. In the Canton of Berne a significant proportion of outpatient care is provided by freelance community mental health nurses. Until now there was no systematically retrieved data on the characteristics and needs of their clients. Such information would enable the detection of care deficiencies and an improvement respectively optimization of the outpatient professionals’ formation. Aim: This study assesses the sociodemographic characteristics and the met and unmet needs of clients cared for by freelance community mental health nurses. Method: By means of a quantitative cross section survey, 47 clients and their freelance care professionals were questioned. A sociodemographic questionnaire and the Camberwell Assessment of Need Short Appraisal Schedule (CANSAS) serve as survey instruments. Through the CANSAS, data is collected on the needs in 22 life areas from the patients’ and their care professionals’ viewpoint. Results: Clients were mostly female (83%) and on average 48 years old. 36% suffered from a affective disorders and 32% were diagnosed with neurotic stress disorder respectively personality and behavior disorder. Clients indicated a need for 5.9 areas on average, while their psychiatric nurses identified 8.3 areas of needs. Both, clients and care persons, identified an unmet need in 2.9 areas. Unmet need was rated most highly in the domains of psychological distress, company of others and intimate relationships. The evaluations of the mental health care professionals and the clients varied strongly in the areas of daily activities and psychological distress but the differences referred mostly to the met needs. Conclusions: The CANSAS proved to be an adequate instrument for surveying needs in the Swiss community mental health care setting. Because of its simple, clear structure and the short time required to complete, it might well also be used in the routine care for the mentally ill. Needs of clients often tend to be not met in the areas of psychological distress, company of others and intimate relationships. Care planning and care targeting should respond to the unmet needs of the clients in order to prevent or counter care deficiencies. Due to the differences in the evaluations, it is important to include the viewpoints of the clients into the needs assessment in order to obtain a holistic view of the mental health care situations.
Keywords (eng)
community mental health careCanton of Berneneeds assessmentCamberwell Assessment of Need
Keywords (deu)
ambulante psychiatrische PflegeKanton BernVersorgungsbedarfCamberwell Assessment of Need
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1261208
rdau:P60550 (deu)
117 S. : graph. Darst.
Number of pages
117
Members (1)
Title (deu)
Der Versorgungsbedarf von Klienten der freiberuflichen ambulanten psychiatrischen Pflege
eine Querschnittserhebung im Kanton Bern
Author
Anna Hegedüs
Abstract (deu)
Hintergrund: Mit der zunehmenden Verlagerung der psychiatrischen Versorgung in den ambulanten Bereich wird auch in der psychiatrischen Pflege die ambulante Arbeit immer wichtiger. Im Kanton Bern wird die ambulante psychiatrische Pflege zu einem großen Teil von freiberuflichen Pflegefachpersonen geleistet. Bisher gibt es keine systematisch erhobenen Daten über die allgemeinen Merkmale und den Versorgungsbedarf der Patientenpopulation, die von den freiberuflich tätigen Pflegenden ambulant psychiatrisch versorgt werden. Mit solchen Informationen könnten Versorgungsmängel oder Überversorgung aufgedeckt und die Ausbildung von ambulanten Pflegenden verbessert bzw. optimiert werden. Ziel: Ziel ist es die sozialdemographischen Charakteristika und den Versorgungsbedarf von Klienten aus der freiberuflichen ambulanten psychiatrischen Pflege zu erheben. Methode: Im Rahmen einer quantitativen Querschnittserhebung wurden 47 Klienten und ihre freiberuflichen Pflegepersonen befragt. Als Erhebungsinstrumente dienen ein soziodemographischer Fragebogen und das Camberwell Assessment of Need Short Appraisal Schedule (CANSAS). Mit dem CANSAS wird der Versorgungsbedarf in 22 Lebensbereichen aus Sicht der Klienten und ihrer Pflegepersonen erhoben. Ergebnisse: Die Mehrzahl der Befragten waren Frauen (83%). Das Durchschnittsalter lag bei 48 Jahren. Die häufigsten Diagnosen stellten affektive Störungen (36%) und neurotische Belastungsstörung bzw. Persönlichkeits- und Verhaltenstörung (32%) dar. Die befragten Klienten gaben im Schnitt in 5.9 Bereichen einen Bedarf an, während ihre Pflegepersonen durchschnittlich 8.3 Bedarfsbereiche identifizierten. Ungedeckt war der Bedarf jeweils in 2.9 Bereichen. In den Bereichen soziale Kontakte, seelischer Druck und Partnerschaft wurde am häufigsten ein ungedeckter Bedarf angegeben. Die Einschätzungen der Pflegenden und Klienten unterschied sich stark in den Bereichen tägliche Aktivitäten und seelischer Druck. Die Pflegenden identifizierten durchschnittlich häufiger einen gedeckten Bedarf, als die Klienten. Schlussfolgerung: Das CANSAS stellt ein angemessenes Instrument zur Erhebung des Versorgungsbedarfs dar. Aufgrund seiner einfachen, klaren Strukturierung und dem kurzen benötigten Zeitaufwand könnte er auch in der Routinearbeit mit psychisch Kranken eingesetzt werden. Die Klienten der Freiberuflichen weisen vor allem in den Bereichen seelischer Druck, soziale Kontakte und Partnerschaft ernste Probleme auf. In diesen Bereichen sollte die Pflege mit der Pflegeplanung und Zielsetzung ansetzen, um eine etwaige Unterversorgung der Klienten zu vermeiden oder ihr entgegenzuwirken. Aufgrund der Unterschiede in den Bewertungen ist es wichtig die Sichtweise der Klienten in die Bedarfserhebung einzubeziehen, um eine ganzheitliche Sicht über die Versorgungssituation zu erhalten.
Abstract (eng)
Background: Community care is getting more and more important in psychiatric health care and in mental health nursing. In the Canton of Berne a significant proportion of outpatient care is provided by freelance community mental health nurses. Until now there was no systematically retrieved data on the characteristics and needs of their clients. Such information would enable the detection of care deficiencies and an improvement respectively optimization of the outpatient professionals’ formation. Aim: This study assesses the sociodemographic characteristics and the met and unmet needs of clients cared for by freelance community mental health nurses. Method: By means of a quantitative cross section survey, 47 clients and their freelance care professionals were questioned. A sociodemographic questionnaire and the Camberwell Assessment of Need Short Appraisal Schedule (CANSAS) serve as survey instruments. Through the CANSAS, data is collected on the needs in 22 life areas from the patients’ and their care professionals’ viewpoint. Results: Clients were mostly female (83%) and on average 48 years old. 36% suffered from a affective disorders and 32% were diagnosed with neurotic stress disorder respectively personality and behavior disorder. Clients indicated a need for 5.9 areas on average, while their psychiatric nurses identified 8.3 areas of needs. Both, clients and care persons, identified an unmet need in 2.9 areas. Unmet need was rated most highly in the domains of psychological distress, company of others and intimate relationships. The evaluations of the mental health care professionals and the clients varied strongly in the areas of daily activities and psychological distress but the differences referred mostly to the met needs. Conclusions: The CANSAS proved to be an adequate instrument for surveying needs in the Swiss community mental health care setting. Because of its simple, clear structure and the short time required to complete, it might well also be used in the routine care for the mentally ill. Needs of clients often tend to be not met in the areas of psychological distress, company of others and intimate relationships. Care planning and care targeting should respond to the unmet needs of the clients in order to prevent or counter care deficiencies. Due to the differences in the evaluations, it is important to include the viewpoints of the clients into the needs assessment in order to obtain a holistic view of the mental health care situations.
Keywords (eng)
community mental health careCanton of Berneneeds assessmentCamberwell Assessment of Need
Keywords (deu)
ambulante psychiatrische PflegeKanton BernVersorgungsbedarfCamberwell Assessment of Need
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1261209
Number of pages
117