Mit der Gründung des Stiftes St. Florian im 9. Jahrhundert begann dessen Auftrag als Glaubens- und Kulturzentrum, mit den Aufgaben der Pflege des katholischen Glaubens, Unterricht und Seelsorge. Im Unterricht seit den frühesten Jahren mit inbegriffen, war die Musik, welche durch die Jahrhunderte hindurch immer eine besondere Rolle spielte: im klösterlichen Alltag, bei Herrschaftsbesuchen und stiftsinternen Feiern. Unterbrochen, beziehungsweise eingeschränkt wurde das aufblühende katholische Musikleben meist durch geschichtliche Ereignisse wie den Franzosenbelagerungen um 1600 oder den Reformbestrebungen Joseph II.
Trotz diverser finanzieller Probleme, die unter anderem durch Abgaben an Herrscher entstanden, konnte 1770 mit dem Bau einer neuen großen Orgel begonnen werden. Den Auftrag bekam Franz Xaver Krismann, der den Bau 1774 abschloss. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde diese Orgel mehrmals um- und ausgebaut und damit auch ihre Spielbarkeit verbessert.
Die seit dem Bau der Orgel notwendig gewordene Anstellung von Organisten, deren Vor- und Ausbildung mit den Jahrhunderten immer wichtiger wurde, waren neben dem Dienst am Instrument auch Lehrer am Stiftsgymnasium. Die meisten dieser Organisten schufen zusätzlich auch Kompositionen für den Stiftsgebrauch, sowohl geistliche für den Kirchendienst, als auch weltliche Musik für Faschings- und Geburtstagsfeiern.
Die vorliegende Arbeit befasst sich im ersten Teil mit den Stationen der Stifts- und damit eng in Zusammenhang stehenden Musik- und Landesgeschichte Oberösterreichs.
Der zweite Teil zeigt die einst bespielten sowie die heute noch in Verwendung befindlichen Orgeln im Stift. So wird in der Arbeit nicht nur die „Große Orgel“ behandelt, sondern auch beide Chororgeln und die Orgel der Marienkapelle. Ebenso waren Umbauten und Instandhaltungen von großer Wichtigkeit, um die Instrumente zu warten, Mängel auszubessern und spieltechnische Erleichterungen zu ermöglichen.
Der letzte und größte Teil der vorliegenden Arbeit befasst sich mit Leben und Werk der ab 1774 in St. Florian angestellten Organisten. Eingeleitet werden die jeweiligen Abschnitte mit Geschichtlichem, um die Aufgaben der Organisten und Lehrer besser zu verdeutlichen.
Das vorliegende Werk soll, umrahmt von Stifts- und Orgelgeschichte, als Überblick der Orgeltätigkeit im Stift dienen, indem neben den großen Organisten und Komponisten Bruckner und Kropfreiter auch den „kleineren Meistern der Orgel“ durch Erstellung von Biografien und Werkverzeichnissen gedacht wird, die durch ihr Wirken die Geschichte des Stiftes mitbeeinflusst und geprägt haben.
Since its founding, monastery St. Florian played the role of an center of faith and culture in Upper Austria. The care of catholic faith, education, and spiritual welfare were the main missions of the monastery. In the convent school, music always played a very important role. It was especially used in cloistral life, at visits of important persons like kings, and at internal ceremonies. But wars and historical incidents interrupted the upstreaming musical life several times.
In 1770, in spite of financial problems caused amongst others by taxes for the emperor, the construction of a big organ was started. It was built by Franz Xaver Krismann and completed after four years of building time. In the following decades, the organ was altered and expanded several times to improve the playability of the instrument.
This led to the need of well educated organists who not only played the organs but also taught piano, organ, singing, harmonics, and basso continuo at the convent school. Most of them also composed music. Their compositions ranged from church music for cloister usage to secular music used at carnival and birthday celebrations.
This thesis is structured into three main parts. The first one deals with the history of the monastery itself and with the musical history of the federal state of Upper Austria. The history of clergy also played an very important role in the evolution of sacred music. The thesis describes those evolutions and fits them together to introduce a correct order as exhaustive as possible.
In the second part, the evolution of the organs located in the monastery from the original state to the status quo is described. It not only considers the “Big Organ”, but also describes the changes and enhancements of the two coral organs and the small organ located in the Marienkapelle. The musical taste of the culture and the taste of the organ builders is reflected in the changed and newly added registers during the different centuries. But next to sound improving changes, rebuilds which improved playability and some for maintenance reasons were also made. Every larger modification was celebrated with a presentation and a sanctification of the organ and big masses.
The last and also largest part of the thesis describes the life and the work of the organists in St. Florian starting at 1774 until today. Divided into the individual centuries, a brief historical background is given and the tasks of the organists and teachers are described. During the 18th century, Maria Theresia and Joseph II. restricted the use of music in religion. The 19th century also came with musical constraints, so secular music got more important inside the convent. In the 20th century the two World Wars caused throwbacks to the cloister and its musical upgrowth. Recovery came after the second World War by the return of the Chorherren.
This work resulted in 18 biographies and catalogs of the organists employed in St. Florian since 1774. The material used in this work mainly came from the cloister archive and its music archive in St. Florian. It was processed and cleared since most of the material consisted of disordered pictures, letters, sheet music, and autobiographies. Additionally, the National Library of Austria, the archive of the diocese Linz, and archives of some smaller parishs in the district Perg were used.
This work should give an overview of the activities concerning the organ in monastery St. Florian. Next to the famous organists Bruckner and Kropfreiter, in particular the less famous ones should get their tribute by a catalog of their works framed by the history of the cloister and the history of the organ.
Mit der Gründung des Stiftes St. Florian im 9. Jahrhundert begann dessen Auftrag als Glaubens- und Kulturzentrum, mit den Aufgaben der Pflege des katholischen Glaubens, Unterricht und Seelsorge. Im Unterricht seit den frühesten Jahren mit inbegriffen, war die Musik, welche durch die Jahrhunderte hindurch immer eine besondere Rolle spielte: im klösterlichen Alltag, bei Herrschaftsbesuchen und stiftsinternen Feiern. Unterbrochen, beziehungsweise eingeschränkt wurde das aufblühende katholische Musikleben meist durch geschichtliche Ereignisse wie den Franzosenbelagerungen um 1600 oder den Reformbestrebungen Joseph II.
Trotz diverser finanzieller Probleme, die unter anderem durch Abgaben an Herrscher entstanden, konnte 1770 mit dem Bau einer neuen großen Orgel begonnen werden. Den Auftrag bekam Franz Xaver Krismann, der den Bau 1774 abschloss. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde diese Orgel mehrmals um- und ausgebaut und damit auch ihre Spielbarkeit verbessert.
Die seit dem Bau der Orgel notwendig gewordene Anstellung von Organisten, deren Vor- und Ausbildung mit den Jahrhunderten immer wichtiger wurde, waren neben dem Dienst am Instrument auch Lehrer am Stiftsgymnasium. Die meisten dieser Organisten schufen zusätzlich auch Kompositionen für den Stiftsgebrauch, sowohl geistliche für den Kirchendienst, als auch weltliche Musik für Faschings- und Geburtstagsfeiern.
Die vorliegende Arbeit befasst sich im ersten Teil mit den Stationen der Stifts- und damit eng in Zusammenhang stehenden Musik- und Landesgeschichte Oberösterreichs.
Der zweite Teil zeigt die einst bespielten sowie die heute noch in Verwendung befindlichen Orgeln im Stift. So wird in der Arbeit nicht nur die „Große Orgel“ behandelt, sondern auch beide Chororgeln und die Orgel der Marienkapelle. Ebenso waren Umbauten und Instandhaltungen von großer Wichtigkeit, um die Instrumente zu warten, Mängel auszubessern und spieltechnische Erleichterungen zu ermöglichen.
Der letzte und größte Teil der vorliegenden Arbeit befasst sich mit Leben und Werk der ab 1774 in St. Florian angestellten Organisten. Eingeleitet werden die jeweiligen Abschnitte mit Geschichtlichem, um die Aufgaben der Organisten und Lehrer besser zu verdeutlichen.
Das vorliegende Werk soll, umrahmt von Stifts- und Orgelgeschichte, als Überblick der Orgeltätigkeit im Stift dienen, indem neben den großen Organisten und Komponisten Bruckner und Kropfreiter auch den „kleineren Meistern der Orgel“ durch Erstellung von Biografien und Werkverzeichnissen gedacht wird, die durch ihr Wirken die Geschichte des Stiftes mitbeeinflusst und geprägt haben.
Since its founding, monastery St. Florian played the role of an center of faith and culture in Upper Austria. The care of catholic faith, education, and spiritual welfare were the main missions of the monastery. In the convent school, music always played a very important role. It was especially used in cloistral life, at visits of important persons like kings, and at internal ceremonies. But wars and historical incidents interrupted the upstreaming musical life several times.
In 1770, in spite of financial problems caused amongst others by taxes for the emperor, the construction of a big organ was started. It was built by Franz Xaver Krismann and completed after four years of building time. In the following decades, the organ was altered and expanded several times to improve the playability of the instrument.
This led to the need of well educated organists who not only played the organs but also taught piano, organ, singing, harmonics, and basso continuo at the convent school. Most of them also composed music. Their compositions ranged from church music for cloister usage to secular music used at carnival and birthday celebrations.
This thesis is structured into three main parts. The first one deals with the history of the monastery itself and with the musical history of the federal state of Upper Austria. The history of clergy also played an very important role in the evolution of sacred music. The thesis describes those evolutions and fits them together to introduce a correct order as exhaustive as possible.
In the second part, the evolution of the organs located in the monastery from the original state to the status quo is described. It not only considers the “Big Organ”, but also describes the changes and enhancements of the two coral organs and the small organ located in the Marienkapelle. The musical taste of the culture and the taste of the organ builders is reflected in the changed and newly added registers during the different centuries. But next to sound improving changes, rebuilds which improved playability and some for maintenance reasons were also made. Every larger modification was celebrated with a presentation and a sanctification of the organ and big masses.
The last and also largest part of the thesis describes the life and the work of the organists in St. Florian starting at 1774 until today. Divided into the individual centuries, a brief historical background is given and the tasks of the organists and teachers are described. During the 18th century, Maria Theresia and Joseph II. restricted the use of music in religion. The 19th century also came with musical constraints, so secular music got more important inside the convent. In the 20th century the two World Wars caused throwbacks to the cloister and its musical upgrowth. Recovery came after the second World War by the return of the Chorherren.
This work resulted in 18 biographies and catalogs of the organists employed in St. Florian since 1774. The material used in this work mainly came from the cloister archive and its music archive in St. Florian. It was processed and cleared since most of the material consisted of disordered pictures, letters, sheet music, and autobiographies. Additionally, the National Library of Austria, the archive of the diocese Linz, and archives of some smaller parishs in the district Perg were used.
This work should give an overview of the activities concerning the organ in monastery St. Florian. Next to the famous organists Bruckner and Kropfreiter, in particular the less famous ones should get their tribute by a catalog of their works framed by the history of the cloister and the history of the organ.