Abstract (deu)
In den letzten Jahren wurde die Entwicklung von Impfstoffen durch neue Methoden vorangetrieben. Die gezielte gentechnische Herstellung von Antigenen ist sicherer in der Verwendung und gezielter in der Aktivität.
Dennoch sind diese meist partikulären Impfstoffe entscheidend in der Anwendbarkeit eingeschränkt – schlicht aufgrund der Tatsache, dass die Impfung mit Antigenen alleine nicht immer die notwendige Immunantwort auslöst. Aus diesem Grund wird auf so genannte Adjuvanzien zurückgegriffen, die das Immunsystem stimulieren ohne selbst einen antigenischen Effekt zu haben. Die Zahl der für humane Immunisierung zugelassenen Adjuvanzien (Alum, MF59 und Virosomen) ist gering. Wobei betont werden muss, dass allein Alum weltweit zugelassen.
IC31® ist ein neues Adjuvans, welches aus dem kationischen, antimikrobiellen Peptid NH2-KLKLLLLLKLK-COOH (KLK) und dem Nukleotid ODN1a (oligo-(dIdC)13) welches von TLR9 erkannt wird.
Die vorliegende Arbeit legt zum ersten Mal den molekulare Mechanismus hinter der Funktion von IC31® offen. Wir zeigen, dass KLK mit unterschiedlichen Membranen interagiert und darin, ohne Poren zu generieren, interkaliert. Dabei sind eine Lipid-induzierte Änderungen der Konformation des Peptids von random-coil zu einem beta-Faltblatt und von einem beta-Faltblatt zu alpha-Helix, sowie KLK induzierte ultrastrukturelle Veränderungen der Membranen zu beobachten.
Wir demonstrieren des Weiteren, dass KLK mit ODN1a aggregiert. Aufgrund der Ladung des Peptids und seiner Fähigkeit mit Membranen zu interagieren, lagert sich der Komplex an der Oberfläche von Zellen an. Wir zeigen weiters, dass die Anwesenheit von KLK die endozytotische Aufnahme von ODN1a in dendritische Zellen erhöht. Wir haben das Nukleotid in frühen und späten Endosomen sowie im Endoplasmatischen Retikulum detektiert und darüber hinaus gezeigt, dass es mit TLR9 positiven Kompartimenten kolokalisiert. KLK sebst wird nicht in die Zellen aufgenommen sondern verbleibt vielmehr an der Plasmamembran.
Durch die vorliegende Arbeit konnte zum ersten Mal die molekulare Wirkungsweise von IC31® dargestellt werden. Die Funktion der beiden Komponenten im Bezug auf die Stimulation des Immunsystems ist klar. Dadurch wird IC31® zu einem der am Besten verstanden Adjuvanzien.