Abstract (deu)
Diese Dissertation hinterfragt die Möglichkeit einer Anwendung des sehr erfolgreichen und nach dem Zweiten Weltkrieg entstandenen japanischen Wirtschaftsmodells in Ländern, die einerseits nach wie vor ihren Weg abseits des Sozialismus suchen, andererseits aber gegenwärtig mit Kapitalismus und seinen Nebenprodukten überwältigt werden. Von einer Fülle solcher Länder wird in dieser Dissertation Kroatien hervorgehoben, ein Land, das in den vergangenen 20 Jahren vieles überstanden hat: einen vernichtenden Krieg, den wirtschaftlichen Übergang, die Privatisierung und ihre Missbehagen, die Aufholung und die EU-Kandidatur. Mehr noch: die aktuelle Krise ruft mehr als je zuvor zu einer erneuerten Berücksichtigung der wirtschaftlichen Rolle des Staates in der ganzen Welt, und im Besonderen in den unterentwickelten Nationalökonomien als auch in denen, die sich in der Transitionsphase befinden.
Mit diesem Kontext vor Augen ist die Dissertation in drei Hauptteile gegliedert. Teil I behandelt verschiedene Staatstheorien, und zwar einige im Kapitel 1, die eher traditionell sind, und andererseits, eine modernere Theorie des Entwicklungsstaates im Kapitel 2. Die vorliegende Arbeit versucht, sowohl die Stärken als auch die Schwächen der traditionellen Staatstheorien und des Entwicklungsstaatsmodells zu identifizieren. Im Teil II wird eine Analyse zweier Fallbeispiele durchgeführt. Erstens, im Kapitel 3 wird Japan gemeinsam mit seiner modernen Geschichte, Politik und Wirtschaft vorgestellt. Insbesondere werden hier die Ursachen und die Nachfolgen seines Wirtschaftswunders nach 1945 diskutiert. Zweitens wird der Fall Kroatiens im Kapitel 4 dargestellt. Dieses Kapitel betrachtet die Jugoslawien-Zeit Kroatiens, insbesondere seine Wirtschaft nach 1945. Letztendlich, im Teil III befasst sich die Dissertation, im Kapitel 5, mit der Frage: was kann sich ein kleines und postsozialistisches Land wie Kroatien von dem japanischen Wundermodell, angepasst an die aktuelle wirtschaftliche Lage, ausborgen? Im Kapitel 6 kommt dann eine nochmalige theoretische Überprüfung des Entwicklungsstaates für postsozialistische Länder, diesmal aus dem aktuellen Blickwinkel betrachtet.