Abstract (deu)
Diabetische Mikroangiopathie bezeichnet eine durch Hyperglykämie induzierte, krankhafte Veränderung der kleinen Blutgefäße. Die charakteristische Verdickung der kapillaren Basalmembran gilt als typisches Anzeichen der in Folge dieser Krankheit auftretenden, gestörten Mikrozirkulation dieser Gefäße. Diabetische Mikroangiopathie wird klinisch in Nephropathie, Retinopathie und Neuropathie klassifiziert.
Zur Ursachenforschung dieser Krankheit auf molekularer, genetischer Ebene wurden Gene, welche mit diabetischen Mikroangiopathie in Verbindung gebracht werden, hinsichtlich ihres Expressionsprofiles verglichen. Diese Profile wurden mittels High Throughput TaqMan Quantitative PCR ermittelt und zum Design eines genetischen Netzwerkes in silicio verwendet. Das so entwickelte Netzwerk umfasste schlussendlich 37 Gene und spiegelte die funktionellen Verbindungen zwischen den einzelnen Netzwerkpartner wider. Mit Hilfe der hierfür verwendeten Algorithmen konnten auch unterschiedliche Expressionsprofile der am Netzwerkdesign beteiligten Gene analysiert und eine hohe Korrelation im Expressionsmuster zwischen den zwei Kandidatengenen, Btf3 und Rpl3, identifiziert werden. Diese Verbindung wurde auf Proteinebene durch Immunoblotting nachgewiesen, wodurch ein unilateraler Pathway identifiziert wurde, in welchem überexpremiertes BTF3 Protein die Expression des RPL3 Proteins fördert. Zusätzlich wurde Rpl3 durch Btf3 zu vier der fünf identifizierten Schlüsselgenen des Netzwerkes verbunden, wodurch angenommen werden kann, das die Btf3/Rpl3 Wechselbeziehung eine zentrale Rolle in der Entstehung und dem Fortschreiten von diabetischer Mikroangiopathie spielt.