Abstract (deu)
Der Existenzialismus ist eine Philosophie, die sowohl die europäische als auch die amerikanische Gesellschaft und Kultur des 20. Jahrhunderts maßgeblich prägte. Besonders in der Literatur fand der Existenzialismus seine wichtigste Ausdrucksform. In dieser Diplomarbeit wird einerseits aufgezeigt, dass es eine eigene Tradition amerikanischer existenzieller Literatur gibt, und andererseits der Einfluss des europäischen Existenzialismus auf die amerikanische Literatur demonstriert. Nach einem Überblick über die wichtigsten Existenzialphilosophen und ihre Hauptideen und –werke werden die Charakteristika existenzieller Literatur untersucht. Anschließend wird die existenzielle Literatur der USA, von den Anfängen im 19. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert, vorgestellt. Von diesen Grundlagen ausgehend, werden zwei amerikanische Romane des 20. Jahrhunderts, J.D. Salingers Der Fänger im Roggen (1951) und Bret Easton Ellis' Unter Null (1985), auf ihre existenziellen Inhalte untersucht und schließlich miteinander verglichen. Die Analyse der beiden Werke zeigt einerseits, dass Grundthemen des Existenzialismus wie soziale Verantwortung und Entscheidungsfreiheit, aber auch die Absurdität der menschlichen Existenz und Entfremdung, tief in der amerikanischen Literatur verwurzelt sind, und andererseits, dass der Existenzialismus auch im späten 20. Jahrhundert nichts von seiner Relevanz eingebüßt hat.