Abstract (deu)
In Macht und Raum wird am Beispiel der Pariser Königsachse untersucht, in wie weit der Wunsch nach Demonstration politischer Autorität des jeweils herrschenden Regimes die Entwicklung einer urbanen Örtlichkeit beeinflussen und begünstigen kann.
Es wird gezeigt, dass der Bedeutungsgewinn der Pariser Königsachse - ergo jener monumentalen Prachtstraße, welche sich von den Kolonnaden des Louvre zum Arc de Triomphe auf dem Étoile-Platz erstreckt – unmittelbar mit den politischen Machtkämpfen zusammenhing, die sich seit der Herrschaft Ludwigs XIV. auf diesen Raum konzentrierten.
Um einer solchen These adäquat nachgehen zu können, wurde eine Zeitspanne von einhundertfünfzig Jahren analysiert – von der Regierungszeit des Sonnenkönigs bis zu jener Napoleons I. Nur so konnte das fortdauernde Interesse durchaus verschiedener Machthaber an besagter Örtlichkeit demonstriert werden.
Die Abhandlung ist in vier Kapitel gegliedert, die den jeweiligen Herrschern beziehungsweise Regimes entsprechen. Dabei wird ersichtlich, wie die unterschiedlichen Machthaber mit den Errungenschaften ihrer Vorgänger umgehen, ob sie auf diesen aufbauen oder sie zerstören, um den Raum einer neuen Symbolik zu unterwerfen.
Macht und Raum entschlüsselt den „Mythos Königsachse“ durch die Betrachtung einzelner Etappen der Entstehung dieses Bildes. Die Arbeit beschäftigt sich mit urbanem Raum, Stadtentwicklung, Machtpolitik und Semiotik und soll daher nicht zuletzt als Beitrag zu einer modernen Raumforschung verstanden werden.