Abstract (deu)
Kleider machen Leute – nur zu welchen Konditionen? Mode und Markenfetischismus zahlen im Sinne der Verwertbarkeitslogik als äußere Vermarktung gesellschaftlicher Subjekt, zur eigenen Identitätskonstruktion. Ein Mix aus Medien und Marketing forciert den schnelllebigen Konsum der Überfluss- bzw. Wegwerfgesellschaft. SALE zu spottbilligen Preisen die ganze Saison! Die Kehrseite der Medaille, die unzählige ArbeiterInnen der Bekleidungsindustrie – vor allem junge Frauen aus so genannten Billiglohnländern – betrifft ist nur teilweise bekannt oder wird ignoriert: Arbeitsschichten zu einem Hungerlohn weniger Euros pro Tag, menschenunwürdige Arbeitsbedingungen in Sweatshops und mangelnde Sozialsysteme. Die komplexe und intransparenten Wertschöpfungskette gilt als Pionier internationalisierter Produktionsverhältnisse und neuer internationaler Arbeitsteilung. Seit Mitte der 1990er skandalisieren soziale Bewegungen – wie die Clean Clothes Kampagne – die gravierenden Arbeitsrechtsverletzungen in Produktionsbetrieben transnationaler Konzerne. Es wird versucht gegen diese Zustande anzukämpfen. Mit welchem Erfolg und wie ist dieses Engagement theoretisch zu erfassen? Letzteres bildet den Fokus des vorliegenden Forschungsinteresses. Auf eine kritische transdisziplinäre Analyse wird größter Wert gelegt, um Erkenntnisse zu erkunden die als zukünftiger Ausgangspunkt, kritischer Auseinandersetzungen mit sozialen Bewegungen dienen sollen. Methodisch basiert die Diplomarbeit auf sekundärer Literaturrecherche und ExpertInnen-Interviews.