Abstract (deu)
Im Zuge meiner Diplomarbeit konzentrierte ich mich auf die Expression der Notch
Rezeptoren und Liganden in der humanen Plazenta und auf die Rolle des aktiven Notch
Signalweges in plazentären Zelllinien und primären Kulturen. Der Notch Signalweg ist
ein hoch konservierter Mechanismus, der, je nach zellulärem Zusammenspiel,
Zellwachstum, Zelltod, zelluläres Schicksal und Zelldifferenzierungen fördert oder
hemmt. Aufgrund von genomischen Chip Daten, die das Vorhandensein vieler Faktoren
des Notch Signalweges in der humanen Plazenta ergaben, begann ich mit der Detektion
der mRNA der vier Notch Rezeptoren und den fünf Notch Liganden in humanen
schwangerschafts-assoziierten Geweben und Zellen mit Hilfe der semi-quantitativen RTPCR.
Um diese Ergebnisse zu bestätigen, führte ich immunhistochemische Analysen an
Geweben des ersten Trimesters mittels validierten Antikörpern durch. Diese Daten
ergaben, daß alle Rezeptoren und Liganden in der humanen Plazenta exprämiert werden,
einige von ihnen auf ganz bestimmte plazentäre Zellpopulationen beschränkt. Um die
Aktivität des Notch Signalweges nachzuweisen, transfizierte ich eine trophoblastäre
Zelllinie mit Luziferase-Vektoren, die Wild-Typ und mutierte CBF1 Bindungsstellen
trugen. Dies bestätigte eine endogene Notch Aktivität innerhalb dieser Zelllinie.
Zusätzlich konnte ich die Notch Aktivität mithilfe der Überexpression der Notch
Intrazellulären Domäne induzieren. Mithilfe eines Ko-Kultur Model Systems bestehend
aus der trophoblastären Zelllinie und isolierten primären dezidualen Fibroblasten konnte
ich zeigen, daß der Notch Signalweg auch durch die Fibroblasten aktiviert werden kann.
In all den Transfektionsstudien verwendete ich den γ-Secretase Inhibitor DAPT um die
Notch Signalkaskade zu blockieren, wodurch ich eine Kontrolle für die endogene und
fibroblast-induzierte Notch Aktivität hatte. Schließlich fand ich heraus, daß das
Blockieren der Notch Aktivität mittels DAPT, abhängig von der Dosierung, zu einer
erhöhten Migration führt, und zwar nicht nur in der trophoblastären Zelllinie, sondern
auch in extravillösen Trophoblasten aus villösen Explant Kulturen.
Diese Ergebnisse haben nicht nur das Vorhandensein der Notch Rezeptoren und Liganden
bewiesen, sondern zeigten auch spezifische Expressionsmuster wodurch der Schluß nahe
liegt, daß diese eine regulierende Rolle in der Trophoblasten Proliferation,
Zellsäulenformation und Invasion spielen. Die Erhöhung der Trophoblasten Migration
aufgrund der Notch Signalweg Inhibierung bestätigt weiters den Einfluß der Notch
Aktivität auf die Trophoblasten Differenzierung und Invasion. Weiters zeigt dieser
Signalweg endogene Aktivität und kann durch Fibroblasten induziert werden, wodurch
Zusammenfassung
iii
der Schluß nahe liegt, daß der Notch Signalweg ein wichtiges Kommunikationswerkzeug
zwischen extravillösen Trophoblasten und Deziduazellen darstellt. Zusammenfassend
unterstützen diese Daten den Schluß, daß der Notch Signalweg eine funktionelle Rolle
während der frühen Plazentaentwicklung spielen könnte.