Abstract (deu)
Zielsetzung: In dieser Studie wurden diverse Lipid- und Leberstoffwechselparameter von Graviden mit Gestationsdiabetes (GDM) und normaler Glukosetoleranz (NGT) verglichen und die Auswirkung von pathologischen Konzentrationen dieser Werte auf das Geburtsgewicht und die –länge der Neonaten und die Schwangerschaftsdauer erfasst.
Material und Methoden: Im Rahmen dieser retrospektiven Untersuchung wurden 380 Gravide – 55% mit GDM und 45% mit NGT – die in den Jahren 2007 und 2008 an der Universitätsklinik für Innere Medizin III des AKH Wien in Behandlung waren eingeschlossen und deren Lipid- und Leberfunktionsparameter erfasst. Die somatometrischen Daten der Neugeborenen sowie die Schwangerschaftsdauer konnte von 181 GDM- und 150 NGT-Patientinnen erhoben werden.
Resultate: Bei GDM-Patientinnen sind Triglyzerid- (TG) und Cholesterin- (Chol) Konzentrationen signifikant höher als bei NGT-Patientinnen. Außerdem konnte gezeigt werden, dass GDM-Patientinnen mit erhöhten TG- und Chol- Werten einen höheren Anteil an makrosomen Neonaten, Neugeborenen mit einer Geburtslänge >54cm und Frühgeburten hatten als GDM-Patientinnen mit normalen Konzentrationen dieser Lipidstoffwechselparameter. Die Lebertransaminasen unterschieden sich in Bezug auf die Glukosetoleranz nicht signifikant, aber GDM-Patientinnen hatten signifikant niedrigere Bilirubinkonzentrationen und signifikant höhere Alkalische Phosphatase (AP) Konzentrationen. Weiters konnte bei GDM-Patientinnen ein Zusammenhang der AP und Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) Konzentration und dem Geburtsgewicht und der Geburtslänge der Neonaten festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Ähnlich dem Typ 2 Diabetes mellitus ist auch der GDM mit einem klassischen Faktor des Metabolischen Syndroms (MetS) – der Dyslipidämie - vergesellschaftet. Ein entscheidender Zusammenhang von GDM und einem neuen, zusätzlichen Faktor des MetS – erhöhte Lebertransaminasen – konnte nicht festgestellt werden.