Abstract (deu)
In dem 9.300 ha großen Donau Nationalpark liegt das Aussystem Lobau, das im Zeitabschnitt von Juni bis Oktober 2009 untersucht wurde.
In meiner Diplomarbeit wurden die hydrologischen und chemischen Parameter eines Fluss-Ausystem mit über das Programm VIPCAL kalkulierten Viren-Parametern verglichen (Luef et al. 2009).
Während der Studie kam es im Juni zu Hochwasser, wobei eine intensive Probennahme erfolgte. Leider war es nicht möglich während dieser Zeit die Virenparameter zu errechnen.
Veränderungen in einem Fluss-Aussystem sind unter anderem abhängig von Veränderungen innerhalb des Systems, als auch von externen Parametern. Um dieses dynamische Fließgewässer-Ökosystem zu verstehen, wurden während dieser Studie einige Wasserkörper des Fluss-Aussystems im Donau Nationalpark (Stationen TLM1, 2007 und Hauptkanal der Donau) sowie ein süd-östlich gelegener Wasserkörper in Regelsbrunn analysiert.
Da die Wechselwirkungen in den mikrobiellen Lebensgemeinschaften dieses Gewässers noch nicht ausreichend bekannt sind, sollte damit neue Information erlangt werden. Die vier oben angeführten Stationen wurden näher auf frei lebende Viren untersucht, neben den Bakterien die zahlreichsten biologischen Einheiten in Gewässern.
Hinsichtlich der Abhängigkeit der Mikroorganismen von Parametern dieses Systems inkludierte man in dieser Studie Wetterveränderungen, Unterschiede in der Zusammensetzung von organischem, anorganischem Material sowie die Wechselwirkungen der Bakterien und Viren in und mit ihrer Umwelt.
Da möglicherweise hydrologische und chemische Parameter wie Temperatur, pH, Sauerstoff, Chlorophyll a, bakterielle Sekundärproduktion (BSP), partikulär anorganisches Material (PIM), partikulär organisches Material (POM) und total suspendiertes Material (TSS) sowie Lichtintensität und Wasserstand der Donau die bakterielle und virale Abundanz und Diversität beeinflussen, wurden diese mit dem Vorkommen der Viren mittels Regressions- und Korrelationsanalysen (SPSS 11.0) verglichen und auf ihre Gemeinsamkeiten untersucht. Vermutet wurde hohe Diversität und hohe Anzahl an Viren bei hohem Anteil an organischem Material, hoher Temperatur und niedrigem Wasserspiegel. Um maximale und minimale Abundanz und Diversität der frei lebenden DNA-Viren festzustellen, wurden folgende Methoden verwendet: Filtration, Epifluoreszenzmikroskopie (Nikon E 800), SYBR-Färbemethode, Viren-Reduktionsansatz (VRA) und molekular biologische Methoden. Die Veränderungen in der viralen Diversität über die Zeitspanne von 5 Monaten konnten nicht festgestellt werden, da die Randomly Amplified Polymorphic DNA Polymerase Chain Reaction (RAPD-PCR) Technik noch nicht ausreichend etabliert werden konnte.
Um die Veränderungen der bakteriellen und viralen Abundanzen zu unterschiedlichen Zeiten zu prüfen, wurde Oberflächenwasser durch 3 µm- Filter und auf 0.02 µm-Filter abgefiltert, mit SYBR Gold gefärbt (Weinbauer et al. 2002) und im Epifluoreszenzmikroskop bei 1250-facher Vergrößerung gezählt. Basierend auf älteren Studien des Ausystems im Donau Nationalpark konnte gezeigt werden, dass die bakterielle > 3 µm Fraktion mit dem organischen Material positiv korreliert. Es konnte nachgewiesen werden, dass der virale Parameter bakterielle Mortalität pro Tag mit der Temperatur negativ korrelieren. Weiteres konnte ein positiver Zusammenhang zwischen POM und TSS mit dem bakteriellen Verlust pro Tag festgestellt werden.