You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1268155
Title (deu)
"Il Confino"
Denkfabrik oppositioneller Intellektueller
Author
Alfred Schmidt
Adviser
Renate Lunzer
Assessor
Renate Lunzer
Abstract (deu)
„Il confino. Denkfabrik oppositioneller Intellektueller” wird dem Motto dieser Arbeit “Man muss den guten Kampf kämpfen“ aus der Sicht der drei im Vordergrund stehenden Intellektuellen, nämlich Lussu, Rosselli und Nitti gerecht. Die regressive Maßnahme des confino di polizia im ventennio sollte nicht nur eine Sanktion für die zum Teil schwere Kritik am Regime sein, sondern vor allem zuverlässig verhindern, dass oppositionelle Intellektuelle in Italien weiterhin aktiv sein und im Ausland ihre Stimme erheben konnten. Die vorliegende Arbeit zeigt aber, dass der confino im Falle der drei oben genannten Antifaschisten genau das Gegenteil bewirkte. Einerseits konnten sie weiterhin, wenn es für sie auch sehr gefährlich war, Kontakt mit Gleichgesinnten im In- und Ausland aufrecht erhalten, andererseits hatten sie Gelegenheit ihre Situation zu reflektieren und die politische Zukunft ihres Landes zu planen. Die spektakuläre Flucht der „3“ aus Lipari war nur der Auftakt für weitere antifaschistische Propagandaaktionen mit internationaler Resonanz von Paris aus. Ihr Weg führte sie konsequenterweise wieder nach Italien um den zweifachen Kampf gegen die italienischen Faschisten und gleichzeitig gegen die deutschen Besetzer zu führen. Gleichsam als Gegenüberstellung zu dieser einmaligen Erfolgsgeschichte wird in der Arbeit auch das Extrem-Beispiel des gnadenlos verfolgten Parteiführers Antonio Gramsci angeführt, der auf seine Weise dem Antifaschismus diente. Im Vergleich dazu stellen Carlo Levi und Cesare Pavese eigentlich „Normalfälle“ des confino di polizia dar, die darin bestand, die Verfolgten im Lande möglichst weit weg von ihrem Lebensmittelpunkt mit strengen Auflagen inaktiv zu halten. Wie verschieden diese zwei Intellektuellen, die beide aus Turin stammten, etwa zur gleichen Zeit und gleich lang in den Mezzogiorno verbannt wurden, zeigen nicht zuletzt ihre diesbezüglichen literarischen Werke. Bei diesen Einzelschicksalen und herausragenden Beispielen von Menschen, die den „guten Kampf“ kämpften, darf die breite Masse, die sich nicht in der Rolle des Intellektuellen im Sinne eines Emile Zola sehen konnten, nicht ganz vergessen werden. 111 Diese „unpolitischen Durchschnittsmenschen“ handelten etwa so, wie sie zum Beispiel Umberto Eco glaubhaft exemplarisch in seinem illustrierten Roman La fiamma della regina Loana schildert.
Keywords (deu)
IntellektuelleZwischenkriegszeitFrankreichItalienItalienischer FaschismusItalienische OppositionelleconfinoDenkfabrikLipariFluchtLussuRosselliNitti
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1268155
rdau:P60550 (deu)
112 S. : Ill.
Number of pages
120
Members (1)
Title (deu)
"Il Confino"
Denkfabrik oppositioneller Intellektueller
Author
Alfred Schmidt
Abstract (deu)
„Il confino. Denkfabrik oppositioneller Intellektueller” wird dem Motto dieser Arbeit “Man muss den guten Kampf kämpfen“ aus der Sicht der drei im Vordergrund stehenden Intellektuellen, nämlich Lussu, Rosselli und Nitti gerecht. Die regressive Maßnahme des confino di polizia im ventennio sollte nicht nur eine Sanktion für die zum Teil schwere Kritik am Regime sein, sondern vor allem zuverlässig verhindern, dass oppositionelle Intellektuelle in Italien weiterhin aktiv sein und im Ausland ihre Stimme erheben konnten. Die vorliegende Arbeit zeigt aber, dass der confino im Falle der drei oben genannten Antifaschisten genau das Gegenteil bewirkte. Einerseits konnten sie weiterhin, wenn es für sie auch sehr gefährlich war, Kontakt mit Gleichgesinnten im In- und Ausland aufrecht erhalten, andererseits hatten sie Gelegenheit ihre Situation zu reflektieren und die politische Zukunft ihres Landes zu planen. Die spektakuläre Flucht der „3“ aus Lipari war nur der Auftakt für weitere antifaschistische Propagandaaktionen mit internationaler Resonanz von Paris aus. Ihr Weg führte sie konsequenterweise wieder nach Italien um den zweifachen Kampf gegen die italienischen Faschisten und gleichzeitig gegen die deutschen Besetzer zu führen. Gleichsam als Gegenüberstellung zu dieser einmaligen Erfolgsgeschichte wird in der Arbeit auch das Extrem-Beispiel des gnadenlos verfolgten Parteiführers Antonio Gramsci angeführt, der auf seine Weise dem Antifaschismus diente. Im Vergleich dazu stellen Carlo Levi und Cesare Pavese eigentlich „Normalfälle“ des confino di polizia dar, die darin bestand, die Verfolgten im Lande möglichst weit weg von ihrem Lebensmittelpunkt mit strengen Auflagen inaktiv zu halten. Wie verschieden diese zwei Intellektuellen, die beide aus Turin stammten, etwa zur gleichen Zeit und gleich lang in den Mezzogiorno verbannt wurden, zeigen nicht zuletzt ihre diesbezüglichen literarischen Werke. Bei diesen Einzelschicksalen und herausragenden Beispielen von Menschen, die den „guten Kampf“ kämpften, darf die breite Masse, die sich nicht in der Rolle des Intellektuellen im Sinne eines Emile Zola sehen konnten, nicht ganz vergessen werden. 111 Diese „unpolitischen Durchschnittsmenschen“ handelten etwa so, wie sie zum Beispiel Umberto Eco glaubhaft exemplarisch in seinem illustrierten Roman La fiamma della regina Loana schildert.
Keywords (deu)
IntellektuelleZwischenkriegszeitFrankreichItalienItalienischer FaschismusItalienische OppositionelleconfinoDenkfabrikLipariFluchtLussuRosselliNitti
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1268156
Number of pages
120