Abstract (deu)
Diese Dissertation untersucht, ob es einen weiblichen Blick in den
Filmen australischer Regisseurinnen gibt. Wie präsentieren sie ihr Land, die Gesellschaft, in der sie aufgewachsen sind? Welche Themen beschäftigen sie? Stehen starke Frauenfiguren im Mittelpunkt der Filme?
Im ersten Teil der Dissertation geht es um Identitäten, besonders um Genderidentitäten. In den 1970er Jahren kritisierten Filmwissenschafterinnen Hollywoodfilme, in denen der Mann im Mittelpunkt stand und die Frau nur als “Augenschmaus” diente und zwar sowohl für den männlichen Hauptcharakter, als auch für den Zuseher.
Laura Mulvey schrieb in ihrem Artikel “Visual Pleasure and Narrative Cinema” über die drei Blicke, denen der weibliche Charakter ausgesetzt wurde:
Der Blick der Kamera
Der Blick der männlichen Hauptfigur
Der Blick des Zusehers
Alle drei Blicke waren ihrer Meinung nach männlich. Der männliche Blick aber ist jener, der die Handlung voran treibt, bei dem, laut Mulvey, die Macht liegt.
Dem Kapitel über die Theorien verschiedener Filmwissenschafterinnen über Genderidentitäten in Filmen folgt ein Kapitel über Anne Summers und Germaine Greer, beide australische Feministinnen. In ihren Werken geht es um die australische Gesellschaft und welche Positionen sie Frauen zuschreibt. Sie beschreiben Australien als ein Land, in dem
Frauen ermutigt werden, Ehefrau und Mutter zu sein. Zum Beispiel durch Einführung eines Baby Bonuses seitens der Regierung.
Die aktuellen Zahlen aus der Filmindustrie zeigen, dass Frauen noch immer eher als make-up artist arbeiten, anstatt als Regisseurinnen oder Produzentinnen und das, obwohl zu Beginn des australischen Films Frauen bereits in diesen Positionen tätig waren.
Der letzte Teil der Dissertation besteht aus der Analyse von fünf Filmen australischer Regisseurinnen, die beweisen, dass es einen weiblichen Blick gibt.