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Title (deu)
Du rififi chez les siennes
der Film noir als Instrumentarium im französischen Kriminalfilm der 1950er Jahre ; von der Dienstbarmachung einer kinematographischen Begriffsdimension und ihrer Instrumentarisierung zum inszenatorischen Vokabular
Author
Christian Karst
Advisor
Christian Schulte
Assessor
Christian Schulte
Abstract (deu)
Das französische Kino der 1950er Jahre nimmt in divergierenden generischen Entwürfen nicht nur ideologische Ansätze einer Autorenkonzeption im europäischen Nachkriegsfilm vorweg, es bedient sich in gleichem Masse etablierter Inszenierungsformeln und Methoden, die aus der amerikanischen Produktionspraxis im narrativen Film der 1940er Jahre erwachsen sind. Eine Auseinandersetzung mit den inszenatorischen Konzeptionen und der Semantik des Film noir bringt dabei ein kinematographisches Vokabular zum Ausdruck, das sich für den Kriminalfilm in Frankreich als ebenso maßgebliche wie instrumentelle Referenz erweist. Die Verortung der Wechselbeziehungen und Querverweise auf den amerikanischen Film noir gestattet darüber hinaus Rückschlüsse auf die Relevanz von appropriativen Teilaspekten im Film. In der Abkehr von den gebräuchlichen Formeln im Nachkriegskino teilen die behandelten Beiträge kongruente, von restriktiven produktionstechnischen Auflagen weitestgehend dispensierte Qualitäten. Der Zuseher wird kollaborativ in die kriminellen Heimsuchungen eingebunden, das Substrat der Kriminalgeschichte bleibt im dramatischen Zentrum der Darstellungen verankert. Als elementarer Angelpunkt der Untersuchung setzt die Öffnung von referenziellen Bedeutungshorizonten dem klassischen Kriminalfilm eine erzählerische Konzeption entgegen, in der sich ein subjektivierender Appell mit der Forderung nach authentischer Aufbereitung von Erzählinhalten als zentraler Baustein einer Unterscheidung von genreimmanenten Vorläufern erweist. Auf dieser Projektionsfläche und durch identifikationsstiftende Momente läßt sich die diegetische Welt der Protagonisten auf der Leinwand mit dem Verweis auf eine Vorstellung von Wirklichkeit durchleben, in der der Betrachter aus dem Alltag bekannte Seh- und Rezeptionsfähigkeiten anwenden kann. Diese Modifikations- bzw. Transformationsprozesse eröffnen die Perspektive einer Genese des Autorenkinos in Frankreich, deren Elemente sowohl die Funktions- und Rezeptionsweisen des Mediums, als auch die auktorialen Ansätze eines Erzählkinos aufgreifen, das in den ausgehenden 1950er Jahren veränderte Produktionspraxen und ein Aufbegehren gegen Produktionsinstanzen in der französischen Filmindustrie evoziert. Eben jenem transformierbaren Instrumentarium und seiner appropriativen Disposition widmet sich die vorliegende Arbeit.
Keywords (eng)
Film noirNouvelle Vague
Keywords (deu)
Film noirfranzösischer KriminalfilmAutorenkonzeptionNouvelle Vague
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1270327
rdau:P60550 (deu)
148 S. : Ill.
Number of pages
148
Members (1)
Title (deu)
Du rififi chez les siennes
der Film noir als Instrumentarium im französischen Kriminalfilm der 1950er Jahre ; von der Dienstbarmachung einer kinematographischen Begriffsdimension und ihrer Instrumentarisierung zum inszenatorischen Vokabular
Author
Christian Karst
Abstract (deu)
Das französische Kino der 1950er Jahre nimmt in divergierenden generischen Entwürfen nicht nur ideologische Ansätze einer Autorenkonzeption im europäischen Nachkriegsfilm vorweg, es bedient sich in gleichem Masse etablierter Inszenierungsformeln und Methoden, die aus der amerikanischen Produktionspraxis im narrativen Film der 1940er Jahre erwachsen sind. Eine Auseinandersetzung mit den inszenatorischen Konzeptionen und der Semantik des Film noir bringt dabei ein kinematographisches Vokabular zum Ausdruck, das sich für den Kriminalfilm in Frankreich als ebenso maßgebliche wie instrumentelle Referenz erweist. Die Verortung der Wechselbeziehungen und Querverweise auf den amerikanischen Film noir gestattet darüber hinaus Rückschlüsse auf die Relevanz von appropriativen Teilaspekten im Film. In der Abkehr von den gebräuchlichen Formeln im Nachkriegskino teilen die behandelten Beiträge kongruente, von restriktiven produktionstechnischen Auflagen weitestgehend dispensierte Qualitäten. Der Zuseher wird kollaborativ in die kriminellen Heimsuchungen eingebunden, das Substrat der Kriminalgeschichte bleibt im dramatischen Zentrum der Darstellungen verankert. Als elementarer Angelpunkt der Untersuchung setzt die Öffnung von referenziellen Bedeutungshorizonten dem klassischen Kriminalfilm eine erzählerische Konzeption entgegen, in der sich ein subjektivierender Appell mit der Forderung nach authentischer Aufbereitung von Erzählinhalten als zentraler Baustein einer Unterscheidung von genreimmanenten Vorläufern erweist. Auf dieser Projektionsfläche und durch identifikationsstiftende Momente läßt sich die diegetische Welt der Protagonisten auf der Leinwand mit dem Verweis auf eine Vorstellung von Wirklichkeit durchleben, in der der Betrachter aus dem Alltag bekannte Seh- und Rezeptionsfähigkeiten anwenden kann. Diese Modifikations- bzw. Transformationsprozesse eröffnen die Perspektive einer Genese des Autorenkinos in Frankreich, deren Elemente sowohl die Funktions- und Rezeptionsweisen des Mediums, als auch die auktorialen Ansätze eines Erzählkinos aufgreifen, das in den ausgehenden 1950er Jahren veränderte Produktionspraxen und ein Aufbegehren gegen Produktionsinstanzen in der französischen Filmindustrie evoziert. Eben jenem transformierbaren Instrumentarium und seiner appropriativen Disposition widmet sich die vorliegende Arbeit.
Keywords (eng)
Film noirNouvelle Vague
Keywords (deu)
Film noirfranzösischer KriminalfilmAutorenkonzeptionNouvelle Vague
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1270328
Number of pages
148