Title (deu)
Allergenkennzeichnung auf Lebensmitteln als Gratwanderung zwischen ausreichendem Schutz und unnötigem Verzicht
Überprüfung durch eine Probennahme in Südtirol
Author
Juliane Laimer
Advisor
Eberhard Lorbeer
Assessor
Eberhard Lorbeer
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Deklaration von Allergenen auseinander. 12 Produkte der Kategorie Brot- und Backwaren mit und ohne Allergendeklarationen, die im südtiroler Lebensmittelhandel erhältlich sind, wurden untersucht. Getestet wurde mit s-ELISA auf Mandeln, Haselnüssen, Erdnüssen und Walnüssen. Von den 12 untersuchten Produkten wurden in drei Produkten undeklarierte Nussanteile gefunden. Eine Probe enthielt Mandeln, Haselnüsse und Erdnüsse in Konzentrationen >20 ppm und ist daher als äußerst gefährlich für Allergiker einzustufen. Bei keiner der Proben, in denen Nussanteile gefunden wurden, wurde durch entsprechende Warnhinweise daraufhin gewiesen. Auf sechs der untersuchten Brot- und Backwaren waren Warnhinweise auf mögliche Spuren von Nüssen, Schalenfrüchten oder sonstigen Allergenen zu finden. Hinweise auf mögliche Allergenspuren wurden oft nur in einzelnen Sprachen gemacht, obwohl das Zutatenverzeichnis in mehrere Sprachen verfasst war. In ihrer Wortwahl waren die Warnhinweise nicht einheitlich und in einem Fall auch nicht eindeutig zu verstehen. In keinem der Produkte, die Warnhinweise wie „kann Spuren von Schalenfrüchten/Nüssen oder Erdnüssen enthalten“ konnten Mandeln, Haselnüsse, Erdnüsse oder Walnüsse in Konzentrationen >2,5 ppm nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass die auf der Verpackung gegebenen Informationen zu den Allergenen, keine Auskunft darüber geben, ob das Allergen tatsächlich im Lebensmittel vorhanden ist. Sie stellen somit keine Hilfe für den Allergiker dar. In fünf Fällen hätte der Allergiker die enthaltenen Allergene nicht erkennen können und das Allergen unbewusst zu sich genommen. In 16 Fällen hätte ein Allergiker unnötiger Weise auf ein Produkt verzichtet. Die gegebenen Informationen, auf dessen Grundlage der Allergiker seine Entscheidung zum Konsum bzw. nicht Konsum eines Produktes getroffen hätte, waren in fast der Hälfte aller Fälle falsch. Im Rahmen der Allergenkennzeichnung, insbesondere der Spuren aber auch der Kennzeichnung loser Ware, die momentan nicht gesetzlich geregelt wird, bedarf es einer Überarbeitung der Gesetzeslage. Ein zentraler Punkt ist dabei die Einführung von Grenzwerten.
Abstract (eng)
The present theses deals with the declaration of allergens. 12 products of the category bread and bakery, with and without allergen declaration, all available in the retail trade in South Tyrol, were inspected. The analyses were carried out with s-Elisa and focused on almonds, hazelnuts, peanuts and walnuts. Three out of the 12 analyzed products contained nut components which were not declared. One sample even contained almonds, hazelnuts and peanuts in concentrations >20 ppm and has therefore to be considered as dangerous for allergy sufferers. None of the samples in which traces of nuts were found, carried the respective declaration. Six of the analyzed samples carried warnings about the possible contents of edible nuts or other allergens. Often the indications regarding the potential contents of traces of allergens were given only in a few languages even though the ingredients lists showed up in more languages. As for the wordings used for the indication of the possible presence of allergens, these were not uniform and in one case not even understandable. None of the samples bearing the indication “may contain traces of edible nuts or peanuts” contained in fact almonds, hazelnuts, peanuts or walnuts in concentrations >2.5ppm. The present theses shows that the information given on the packaging does not correspond to the real contents of allergens. It can therefore not be considered to be of help for allergy sufferers. In five cases it would have been impossible for the allergy sufferer to identify the contained allergens and so he would have consumed the products without knowing about its contents of traces of allergens. In 16 cases allergy sufferers would have avoided to consume products without having had to do so. The given indications in base of which allergy sufferers decide if to consume a product or not were wrong in half of the analyzed cases. This shows the need of a revision of the law dealing with allergen declarations, mainly traces of allergens, however, also of loose products, which at present are not regulated by law at all. A central topic in this context is the introduction of limit values.
Keywords (deu)
AllergeneKennzeichnungAllergenkontaminationenSpurendeklaration von Allergenen
Type (deu)
Extent (deu)
140 S. : Ill., graf. Darst.
Number of pages
169
Association (deu)
Members (1)
Title (deu)
Allergenkennzeichnung auf Lebensmitteln als Gratwanderung zwischen ausreichendem Schutz und unnötigem Verzicht
Überprüfung durch eine Probennahme in Südtirol
Author
Juliane Laimer
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit setzt sich mit der Deklaration von Allergenen auseinander. 12 Produkte der Kategorie Brot- und Backwaren mit und ohne Allergendeklarationen, die im südtiroler Lebensmittelhandel erhältlich sind, wurden untersucht. Getestet wurde mit s-ELISA auf Mandeln, Haselnüssen, Erdnüssen und Walnüssen. Von den 12 untersuchten Produkten wurden in drei Produkten undeklarierte Nussanteile gefunden. Eine Probe enthielt Mandeln, Haselnüsse und Erdnüsse in Konzentrationen >20 ppm und ist daher als äußerst gefährlich für Allergiker einzustufen. Bei keiner der Proben, in denen Nussanteile gefunden wurden, wurde durch entsprechende Warnhinweise daraufhin gewiesen. Auf sechs der untersuchten Brot- und Backwaren waren Warnhinweise auf mögliche Spuren von Nüssen, Schalenfrüchten oder sonstigen Allergenen zu finden. Hinweise auf mögliche Allergenspuren wurden oft nur in einzelnen Sprachen gemacht, obwohl das Zutatenverzeichnis in mehrere Sprachen verfasst war. In ihrer Wortwahl waren die Warnhinweise nicht einheitlich und in einem Fall auch nicht eindeutig zu verstehen. In keinem der Produkte, die Warnhinweise wie „kann Spuren von Schalenfrüchten/Nüssen oder Erdnüssen enthalten“ konnten Mandeln, Haselnüsse, Erdnüsse oder Walnüsse in Konzentrationen >2,5 ppm nachgewiesen werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit zeigen, dass die auf der Verpackung gegebenen Informationen zu den Allergenen, keine Auskunft darüber geben, ob das Allergen tatsächlich im Lebensmittel vorhanden ist. Sie stellen somit keine Hilfe für den Allergiker dar. In fünf Fällen hätte der Allergiker die enthaltenen Allergene nicht erkennen können und das Allergen unbewusst zu sich genommen. In 16 Fällen hätte ein Allergiker unnötiger Weise auf ein Produkt verzichtet. Die gegebenen Informationen, auf dessen Grundlage der Allergiker seine Entscheidung zum Konsum bzw. nicht Konsum eines Produktes getroffen hätte, waren in fast der Hälfte aller Fälle falsch. Im Rahmen der Allergenkennzeichnung, insbesondere der Spuren aber auch der Kennzeichnung loser Ware, die momentan nicht gesetzlich geregelt wird, bedarf es einer Überarbeitung der Gesetzeslage. Ein zentraler Punkt ist dabei die Einführung von Grenzwerten.
Abstract (eng)
The present theses deals with the declaration of allergens. 12 products of the category bread and bakery, with and without allergen declaration, all available in the retail trade in South Tyrol, were inspected. The analyses were carried out with s-Elisa and focused on almonds, hazelnuts, peanuts and walnuts. Three out of the 12 analyzed products contained nut components which were not declared. One sample even contained almonds, hazelnuts and peanuts in concentrations >20 ppm and has therefore to be considered as dangerous for allergy sufferers. None of the samples in which traces of nuts were found, carried the respective declaration. Six of the analyzed samples carried warnings about the possible contents of edible nuts or other allergens. Often the indications regarding the potential contents of traces of allergens were given only in a few languages even though the ingredients lists showed up in more languages. As for the wordings used for the indication of the possible presence of allergens, these were not uniform and in one case not even understandable. None of the samples bearing the indication “may contain traces of edible nuts or peanuts” contained in fact almonds, hazelnuts, peanuts or walnuts in concentrations >2.5ppm. The present theses shows that the information given on the packaging does not correspond to the real contents of allergens. It can therefore not be considered to be of help for allergy sufferers. In five cases it would have been impossible for the allergy sufferer to identify the contained allergens and so he would have consumed the products without knowing about its contents of traces of allergens. In 16 cases allergy sufferers would have avoided to consume products without having had to do so. The given indications in base of which allergy sufferers decide if to consume a product or not were wrong in half of the analyzed cases. This shows the need of a revision of the law dealing with allergen declarations, mainly traces of allergens, however, also of loose products, which at present are not regulated by law at all. A central topic in this context is the introduction of limit values.
Keywords (deu)
AllergeneKennzeichnungAllergenkontaminationenSpurendeklaration von Allergenen
Type (deu)
Number of pages
169
Association (deu)