Abstract (deu)
Die vorliegende Magisterarbeit widmet sich Leben und Werk der ungarischen Journalistin und Schriftstellerin Maria Leitner (1892-1942). Ziel ist es, ihre zwischen 1925 und 1938 veröffentlichten Reportagen auf Thematisierungs-, Recherche- und Darstellungsstrukturen hin zu untersuchen. Die Forschungsarbeit geht dabei in zwei Schritten vor. Im Rahmen der biographischen Methode wird das Leben Maria Leitners nachgezeichnet. Die Reportagen werden im zweiten Schritt mittels quantitativer wie qualitativer Inhaltsanalyse untersucht.
Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass Maria Leitner sich vorwiegend mit Themen aus dem Bereich Arbeit (Arbeitsbedingungen) und Kultur (Alltagskultur) auseinandersetzte. Als sozialkritische Reporterin war es ihr wichtig, besonders authentische Reportagen zu schreiben und in fremde Rollen zu schlüpfen. Deshalb basiert rund ein Drittel ihrer Reportagen – vor allem in den USA - auf der Rollenrecherche. Auch die Darstellungsmuster ihrer Reportagen folgen dem Prinzip der Authentizität. Die Sprache ist klar und unprätentiös. Die subjektive Erzählweise und der Einsatz vieler Original-Töne fördern die Unmittelbarkeit des Erzählten. Die Arbeit versteht sich als interdisziplinär angelegter Beitrag zur Kommunikations- und Journalismusgeschichte. Mit der Beleuchtung von Maria Leitners Leben und Werk vermag sie es, das Bild über die Zahl und Bedeutung von Journalistinnen und Journalisten im der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts schärfer zu zeichnen.