Abstract (deu)
Bereits zu Beginn des 14. Jahrhunderts kam der erste christliche Missionar, der italienische Franziskanermönch
Odorico da Pordenone auf seiner Reise durch tibetisches Gebiet. Doch erst im Jahr 1625 wurde die erste Missionsstation vom portugiesischen Jesuiten António de Andrade in der westtibetischen Provinz Guge eröffnet. Nach dessen Scheitern vergingen erneut Jahrzehnte bis sich der berühmte italienische Jesuitenmissionar Ippolito Desideri auf den Weg nach Lhasa machte, um den christlichen Glauben in Tibet zu verbreiten.
Im ersten Teil der Arbeit wird auf die frühesten Hinweise des Christentums in Zentralasien eingegangen.
Der zweite Teil – und somit der Hauptteil – der Arbeit behandelt die Missionare und ihre ethnologischen Forschungsberichte. So war der Portugiese António de Andrade der Meinung, der Buddhismus sei eine degenerierte Form des Christentums. Der österreichische Jesuit Johannes Grueber fertigte 1661 eine Skizze des damals noch im Bau befindlichen Potala, die 200 Jahre lang die einzige in Europa bekannte Darstellung des Palastes war. Ein weiterer großer Teil der Arbeit wird die Beziehung zwischen den Missionaren und den Tibetern beschreiben. Die tibetischen Könige verhielten sich der fremden Religion gegenüber zuerst sehr tolerant und zogen auch in Erwägung zu konvertieren. Mit der Christenverfolgung im Jahr 1742 und dem darauf folgenden Verbot der Ausübung ihrer Tätigkeiten wurde den Missionaren jede Möglichkeit genommen, ihre Lehre in Tibet zu verbreiten.