Abstract (deu)
Der Raf/MEK/ERK Signaltransduktionsweg ist ein essentielles Netzwerk, dass zur Informationsverarbeitung von der Zelle benutzt wird um lebenswichtige Prozesse wie Wachstum, programmierten Zelltod und Zelldifferenzierung zu regulieren und aufeinander abzustimmen. Diese Signalkaskade wurde in der Vergangenheit schon oft mit der Entstehung von Krebs assoziiert und ist Gegenstand derzeitiger Krebsforschung. Raf, die erste Kinase des ERK-Transduktionsweges, existiert in Säugetieren in drei verschiedenen Isoformen, A-, B- und C-Raf, wobei jede einzelne einer individuellen biologischen Funktion nachgeht.
Im Rahmen der Entstehung bestimmter Karzinome wurde eine Überexprimierung von C-Raf festgestellt. Besonders im Zusammenhang mit dem hepatozellulärem Karzinom, dem weltweit häufigsten Lebermalignom, konnte eine aberrante Expression dieses Proteins nachgewiesen werden, was auf eine Funktion als Tumorpromoter hinweist. Hepatozyten-spezifischer c-raf Knock-out in Mäusen in Verbindung mit chemisch induzierter Karzinogenese wies eine tumorsupprimierende Wirkung von C-Raf auf, da c-raf Knock-out Mäuse eine erhöhte Inzidenz an Lebertumoren zeigten. Dieser Phenotyp konnte mit zeitgleicher Deletion von c-raf in Hepatozyten und nicht-parenchymalen Zellen (leber-spezifischer Kock-out) aufgehoben werden, was wiederum auf eine zelltypische Funktionsweise von C-Raf bei chemisch-induzierter Karzinogenese deutet.