Abstract (deu)
Gegenstand dieser Diplomarbeit ist die Rolle von Verbindlichkeit, "commitment", und Zeitkonsistenz in der Steuertheorie. Es wird gezeigt, dass unterschiedliche Annahmen über die Verbindlichkeit von Steuerentscheidungen verschiedene Modellierungsmethoden verlangen und zu verschiedenen Ergebnissen führen. Unter der Annahme von vollständiger Verbindlichkeit hat der Planer die Möglichkeit über eine Sequenz von Steuerpolitiken ein für alle Mal zu entscheiden. Mögliche zukünftige Anreize von dieser Entscheidung abzuweichen sind per Annahme ausgeschlossen. Lösungen unter diesen Annahmenkomplex werden in einem Ramseygleichgewicht gefunden. Diese sind jedoch zeitinkonsistent und anreizinkompatibel. Unterstellt man hingegen, dass der Planer nicht die Möglichkeit besitzt sich glaubwürdig an eine Politikentscheidung zu binden erfolgt der Entscheidungsprozess sequentiell in der Form von nicht-kooperativen Spielen zwischen Planern in aufeinander folgenden Perioden, die jeweils die beste Antwort auf die Politiken des jeweils folgenden/vorhergehenden Planers geben. Lösungen unter der Annahme von nicht vollst ̈andiger Verbindlichkeit werden in einem Markov perfekten Gleichgewicht gefunden. Diese gelten als zeitkonsistent. Es zeigt sich, dass Planer in beiden Konzepten intertemporale Verzerrungen ausgelöst durch Steuerpolitik in unterschiedlicher Weise wahrnehmen, was sich in der Implementierung unterschiedlicher Steuerpolitiken niederschlägt. Um diese beiden Grundkonzepte werden verschiedene, in der Literatur gängige, Weiterentwicklungen der Modelle diskutiert.