Abstract (deu)
Diese Dissertation befasst sich mit der Konstruktion von „Kriegsschauplätzen/Bühnen des Krieges“ in den Ziel-Landschaften europäischer und amerikanischer militärischer Konflikte im 20. Jahrhundert. In dieser Studie der Szenografie des Krieges untersuche ich den Begriff der inszenierten Landschaft und die Adaption theatralischer Bildsprachen und Methodologien durch das Militär. Diese multidisziplinäre Betrachtung verwendet ein breites Spektrum an Literatur zu den Themen Wahrnehmung, Perspektive, Camouflage, Gelände und Modell. Die Studie schöpft aus historischen Quellen inklusive jüngst freigegebenen militärischen Dokumenten des 2. Weltkrieges sowie fotografischem Archivmaterial aus Europa und den US. Der Fokus liegt auf der Visualisierung von Landschaft und szenografischen Strategien zur Konstruktion, Visualisierung und Erprobung von Narrativen der Tarnung und Enthüllung. Die Repräsentation von Landschaft wurde durch die Interpretation von Luftaufnahmen und imaginativer Vorstellung konstruiert. Der perspektivische Wechsel in Massstab und stereoskopische Effekten brachte neue optische und räumliche «Wahrheiten» hervor. Zentral in dieser Analyse ist das Modell als strategisches Spektakel, als Probebühne und Werkzeug taktischer Analyse. Die Untersuchung stellt den Kontext für eine Betrachtung von szenografischer Strategien in zeitgenössischer künstlerischer Praxis. Fünf Fallbeispiele zeigen, wie KünstlerInnen als SzenografInnen politische und kulturelle Landschaften repräsentieren.