You are here: University of Vienna PHAIDRA Detail o:1273554
Title (deu)
"Übergeben, weiterleben"
eine kultur- und sozialanthropologische Analyse des Entscheidungsfindungsprozesses der Hofübergabe / Hofübernahme im landwirtschaftlichen Nebenerwerb in der eine kultur- und sozialanthropologische Analyse des Entscheidungsfindungsprozesses der Hofübergabe / Hofübernahme im landwirtschaftlichen Nebenerwerb in der Mühlviertler Gemeinde St. Georgen am Walde
Author
Heidelinde Hörersdorfer
Adviser
Wolfgang Kraus
Assessor
Wolfgang Kraus
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Prozess der Hofübergabe/Hofübernahme im landwirtschaftlichen Nebenerwerb in der Mühlviertler Erhebungsgemeinde St. Georgen am Walde, einem marginalisierten Berggebiet, gekennzeichnet durch eine hohe Pendlerquote, viele kleine Nebenerwerbshöfe, Abwanderung vor allem junger Frauen und dem Fehlen von an der Hofweiterführung interessierten NachfolgerInnen. Die Datenerhebung zu diesem Projekt fand während eines dreiwöchigen Feldaufenthaltes in zwei Etappen statt und war eine Methodenkombination aus Fragebögen, qualitativen Interviews und teilnehmender Beobachtung. Ziel dieser Arbeit war es, den Prozess der Hofübergabe nachzuvollziehen und durch die Aufgliederung in determinierende Aspekte für eine anschließende Analyse transparent zu machen. Die wichtigsten dieser Aspekte waren die vor allem männlich dominierte Hoferbensozialisation, die endogame PartnerInnen-Wahl, der Pensionsantritt des/der ÜbergeberIn als initiierendes Moment und der rechtliche Akt der Hofübergabe im Übergabevertrag. In weiterer Folge wird in der Analyse ein Blick auf die Manifestation dieser Aspekte im weiteren Zusammenleben von Übergeber- und ÜbernehmerInnen-Generation nach dem Übergabeprozess geworfen. Hierbei wird jedoch nicht nur auf die finanziellen und materiellen sondern auch, und mit ebenso großer Sorgfalt, auf die sozialen und emotionalen Zusammenhänge eingegangen. Insgesamt bestimmen der „Gender-Aspekt“, der „Bewirtschaftungs-Aspekt“ und der „Nachhaltigkeits-Aspekt“ den jeweiligen kontextuellen Rahmen für die Erklärung sämtlicher Entscheidungsfindungen und Verhaltensmuster. Aus diesen Fragestellungen ergab sich, dass trotz männlich dominierter Hofnachfolge die Hauptarbeit im landwirtschaftlichen Nebenerwerb großteils von der Partnerin des Hofübernehmers getragen wird und daher Eltern ihren Töchtern meist nicht nahelegen Nebenerwerbsbäuerinnen zu werden, wodurch sie vom Hof sozusagen „weg-sozialisiert“ werden, was sicherlich als einer der Gründe für die hohe Abwanderungsquote junger Frauen angesehen werden muss. Weitere Erkenntnisse dieser Analysen waren, dass eine Hinauszögerung der Hofübergabe die Wahrscheinlichkeit einer Betriebsaufgabe erhöht und auch, dass vor allem der Inhalt des Übergabevertrages entscheidende Auswirkungen auf das Zusammenleben und Weiterarbeiten nach der Hofübergabe hat.
Abstract (eng)
This thesis is concerned with the process of farm transfer in small family farms in St. Georgen am Walde, an Upper Austria municipality in a marginalised, mountainous area, with a high quote of commutation, a lot of small scale family farms (part time farming), emigration of young women and a lack of interested farm successors. A combination of methods, including a questionnaire, qualitative interviews and participative observation was used to collect data during three weeks in the field which were divided in two stages. The aim of this thesis was to visualize the process of farm transfer through a split-up in determinating aspects for a following analysis. The main aspects analyzed, were the male dominated socialisation of farm successors, the endogamic partner selection and the retirement of the predecessor as initializing moment of the formal act of farm transfer. Furthermore this thesis emphasizes on the formal act of farm transfer, i.e. the official transfer contract. Subsequently, the manifestations of these aspects are illuminated focusing on the cohabitation between the generations of predecessor and successor after the transfer procedure. Besides financial and material causes also social and emotional reasons are considered. All in all, the aspects of gender, farming and sustainability define the respective contextual parameters by which all decision-makings and behaviour-patterns become explainable. Based on these theoretical assumptions the empirical results show that despite male dominated farm succession the main part of the agricultural work in small scale family farms is done by the female partner. For this reason, parents seem to mostly discourage their daughters from becoming a farmer’s wife, which also explains the “off-socialisation” away from the farm and the correlated emigration of young women out of the region of St. Georgen. In addition it could be shown in this thesis, that a delay of the farm transfer increases the probability of farm ceasing. Furthermore it can be concluded that the content of the transfer contract can have dominant effects on the family’s cohabitation and cooperation after the finalized farm transfer.
Keywords (eng)
farm transfertransfer contractsmall scale family farmMühlviertelfeminization
Keywords (deu)
HofübergabeHofübernahmeÜbergabevertragNachfolgerInnen-EffektNebenerwerbMühlviertelFeminisierung
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1273554
rdau:P60550 (deu)
205 S. : Ill.
Number of pages
205
Members (1)
Title (deu)
"Übergeben, weiterleben"
eine kultur- und sozialanthropologische Analyse des Entscheidungsfindungsprozesses der Hofübergabe / Hofübernahme im landwirtschaftlichen Nebenerwerb in der eine kultur- und sozialanthropologische Analyse des Entscheidungsfindungsprozesses der Hofübergabe / Hofübernahme im landwirtschaftlichen Nebenerwerb in der Mühlviertler Gemeinde St. Georgen am Walde
Author
Heidelinde Hörersdorfer
Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Prozess der Hofübergabe/Hofübernahme im landwirtschaftlichen Nebenerwerb in der Mühlviertler Erhebungsgemeinde St. Georgen am Walde, einem marginalisierten Berggebiet, gekennzeichnet durch eine hohe Pendlerquote, viele kleine Nebenerwerbshöfe, Abwanderung vor allem junger Frauen und dem Fehlen von an der Hofweiterführung interessierten NachfolgerInnen. Die Datenerhebung zu diesem Projekt fand während eines dreiwöchigen Feldaufenthaltes in zwei Etappen statt und war eine Methodenkombination aus Fragebögen, qualitativen Interviews und teilnehmender Beobachtung. Ziel dieser Arbeit war es, den Prozess der Hofübergabe nachzuvollziehen und durch die Aufgliederung in determinierende Aspekte für eine anschließende Analyse transparent zu machen. Die wichtigsten dieser Aspekte waren die vor allem männlich dominierte Hoferbensozialisation, die endogame PartnerInnen-Wahl, der Pensionsantritt des/der ÜbergeberIn als initiierendes Moment und der rechtliche Akt der Hofübergabe im Übergabevertrag. In weiterer Folge wird in der Analyse ein Blick auf die Manifestation dieser Aspekte im weiteren Zusammenleben von Übergeber- und ÜbernehmerInnen-Generation nach dem Übergabeprozess geworfen. Hierbei wird jedoch nicht nur auf die finanziellen und materiellen sondern auch, und mit ebenso großer Sorgfalt, auf die sozialen und emotionalen Zusammenhänge eingegangen. Insgesamt bestimmen der „Gender-Aspekt“, der „Bewirtschaftungs-Aspekt“ und der „Nachhaltigkeits-Aspekt“ den jeweiligen kontextuellen Rahmen für die Erklärung sämtlicher Entscheidungsfindungen und Verhaltensmuster. Aus diesen Fragestellungen ergab sich, dass trotz männlich dominierter Hofnachfolge die Hauptarbeit im landwirtschaftlichen Nebenerwerb großteils von der Partnerin des Hofübernehmers getragen wird und daher Eltern ihren Töchtern meist nicht nahelegen Nebenerwerbsbäuerinnen zu werden, wodurch sie vom Hof sozusagen „weg-sozialisiert“ werden, was sicherlich als einer der Gründe für die hohe Abwanderungsquote junger Frauen angesehen werden muss. Weitere Erkenntnisse dieser Analysen waren, dass eine Hinauszögerung der Hofübergabe die Wahrscheinlichkeit einer Betriebsaufgabe erhöht und auch, dass vor allem der Inhalt des Übergabevertrages entscheidende Auswirkungen auf das Zusammenleben und Weiterarbeiten nach der Hofübergabe hat.
Abstract (eng)
This thesis is concerned with the process of farm transfer in small family farms in St. Georgen am Walde, an Upper Austria municipality in a marginalised, mountainous area, with a high quote of commutation, a lot of small scale family farms (part time farming), emigration of young women and a lack of interested farm successors. A combination of methods, including a questionnaire, qualitative interviews and participative observation was used to collect data during three weeks in the field which were divided in two stages. The aim of this thesis was to visualize the process of farm transfer through a split-up in determinating aspects for a following analysis. The main aspects analyzed, were the male dominated socialisation of farm successors, the endogamic partner selection and the retirement of the predecessor as initializing moment of the formal act of farm transfer. Furthermore this thesis emphasizes on the formal act of farm transfer, i.e. the official transfer contract. Subsequently, the manifestations of these aspects are illuminated focusing on the cohabitation between the generations of predecessor and successor after the transfer procedure. Besides financial and material causes also social and emotional reasons are considered. All in all, the aspects of gender, farming and sustainability define the respective contextual parameters by which all decision-makings and behaviour-patterns become explainable. Based on these theoretical assumptions the empirical results show that despite male dominated farm succession the main part of the agricultural work in small scale family farms is done by the female partner. For this reason, parents seem to mostly discourage their daughters from becoming a farmer’s wife, which also explains the “off-socialisation” away from the farm and the correlated emigration of young women out of the region of St. Georgen. In addition it could be shown in this thesis, that a delay of the farm transfer increases the probability of farm ceasing. Furthermore it can be concluded that the content of the transfer contract can have dominant effects on the family’s cohabitation and cooperation after the finalized farm transfer.
Keywords (eng)
farm transfertransfer contractsmall scale family farmMühlviertelfeminization
Keywords (deu)
HofübergabeHofübernahmeÜbergabevertragNachfolgerInnen-EffektNebenerwerbMühlviertelFeminisierung
Subject (deu)
Subject (deu)
Type (deu)
Persistent identifier
https://phaidra.univie.ac.at/o:1273555
Number of pages
205