Abstract (deu)
Die vorliegende Diplomarbeit wurde im Rahmen der Wiener Kinderkrippenstudie (Wiki-Studie) verfasst, die darauf abzielt, Erkenntnisse bezüglich der Eingewöhnungsphase von Kleinkindern in die Kinderkrippe zu gewinnen. Zu diesem Zweck wurde ein Forschungsde-sign entwickelt, welches den Forschungsgegenstand multiperspektivisch untersucht. Meine Diplomarbeit stellt eine qualitative Einzelfallstudie dar, in der mithilfe der Beobachtungsme-thode der Young-Child-Observation Rückschlüsse auf das kindliche Erleben der Eingewöh-nungsphase in eine außerfamiliäre Betreuungseinrichtung ermöglicht werden. Luca, der drei-jährige Junge, der im Zentrum meiner Studie steht, ist ein ganz spezieller „Fall“: Er besuchte ab seinem zweiten Geburtstag eine Kinderkrippe, in der er sozial-emotionale Auffälligkeiten zeigte, die von einer Wiki-Mitarbeiterin dokumentiert wurden. Ein Jahr später wechselte er schließlich als Integrationskind in einen Kindergarten. Luca stand abermals vor der Heraus-forderung, sich in der ihm bisher unbekannten Umgebung zurechtzufinden. Eben diesen Pro-zess verfolgte ich – Zusammenhänge und Ergebnisse bezüglich seines Erlebens von Trennung und Getrennt-Sein werden in dieser Analyse präsentiert. Ich konnte in meiner Diplomarbeit herausarbeiten, dass Erkenntnisse über „psychische Strukturen“ einen entscheidenden Beitrag zum Verstehen von Erlebens- und Handlungstendenzen eines Kleinkindes in der Phase der Eingewöhnung leisten. Darüber hinaus wurde differenziert dargelegt, inwiefern der Prozess der Eingewöhnung in den Kindergarten als bewältigt anzusehen ist und welche Faktoren da-bei hilfreich waren. Im Anschluss daran wurden Erkenntnisse der Einzelfallanalyse mit beste-henden Theorien in Bezug gesetzt, um den Ansprüchen einer Fallstudie zu entsprechen.