Abstract (deu)
Hintergrund: Für PatientInnen mit einer chronischen Gefäßerkrankung ist oftmals eine Amputation der unteren Extremität die letzte Konsequenz. Die Amputation stellt für die Betroffenen ein kritisches Lebensereignis dar. Die Versorgung dieser PatientInnengruppe ist sehr komplex und umfasst unterschiedlichste Bereiche. Für die Betroffenen ist eine umfassende Versorgung wesentlich, weshalb sich diese Arbeit damit beschäftigt, diese und das Erleben in diesem Zusammenhang aus PatientInnensicht zu untersuchen.
Ziel: Ziel ist es, das Erleben der Versorgung von PatientInnen mit einer Amputation der unteren Extremität aus deren Sicht darzustellen. Dabei soll so umfassend wie möglich beschrieben werden, welche informativen, schulenden und/oder beratenden Maßnahmen und welche sonstigen Unterstützungen und Hilfen die Betroffenen im Laufe der gesamten Versorgung erhalten oder nicht erhalten, um mit der Amputation und dem Leben danach zurechtzukommen. Es ist wesentlich, die Bedürfnisse der PatientInnen zu kennen und zu verstehen, um gegebenenfalls Versorgungsaspekte an diese anpassen zu können.
Methode: Insgesamt wurden sieben halbstandardisierte Leitfadeninterviews mit drei Männern und vier Frauen, welche entweder eine Unterschenkel- oder Oberschenkelamputation erlebt haben, geführt. Die Auswertung der Daten erfolgte nach der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring.
Ergebnisse: Insgesamt konnten zwölf Kategorien aus dem Datenmaterial identifiziert werden, welche zum einen auf erhaltene Unterstützungsmaßnahmen und Hilfen fokussieren, zum anderen auch Versorgungslücken aufzeigen. Das Erleben der Betroffenen stand im Vordergrund, weswegen sich zudem Aspekte der individuellen Auseinandersetzung und Bewältigung in den Kategorien finden.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse zeigen, dass die Betroffenen zahlreiche Unterstützungsmaßnahmen und Hilfen erhalten. Auch Versorgungslücken und Unzufriedenheit können identifiziert werden. Unterstützungsmaßnahmen finden teils wenig strukturiert und auch zufällig statt. Vor allem pflegerische Tätigkeiten scheinen oftmals im Pflegealltag unterzugehen, weswegen es für weitere Untersuchungen zu empfehlen wäre, diese Berufsgruppe dazu zu befragen. Die Ergebnisse leisten einen Beitrag, diese PatientInnengruppe besser zu verstehen und in weiterer Folge sollen sie eine Anregung für Aspekte zukünftiger Versorgung dieser PatientInnen darstellen.