Abstract (deu)
Bisherige Studien zur Untersuchung des didaktischen Designs von E-learning-Plattformen und damit zusammenhängend die Frage, ob diese unterschiedliche Lern- bzw. Navigationstypen unterstützen, beschränkten sich auf die Vorgabe von Fragebögen, um Rückschlüsse auf ihre Lern- bzw. Navigationsstiltypen zu erlangen.
Stefan Iske adaptierte die Sequenzanalyse – eine aus den Naturwissenschaften kommende Methode zur Feststellung von Ähnlichkeiten – für den medienpädagogischen Anwendungsbereich und entwickelte daraus die Navigationsanalyse. Bei der Navigationsanalyse handelt es sich, im Gegensatz zu den bisher verwendeten Fragebögen, um ein objektives Verfahren, das als Grundlage für die Identifikation von Lernstil- bzw. Navigationstypen die Logdaten der User verwendet. Der Vorteil dieser Daten liegt darin, dass sie automatisch bei der Navigation durch einen Kurs gespeichert werden und so das Verhalten des Benutzers nicht beeinflussen.
Die vorliegende Diplomarbeit macht die Navigationsanalyse zum Gegenstand ihrer Untersuchung und geht u.a. der Frage nach, ob dieses Verfahren auch bei großen Stichproben umsetzbar ist.
Zur Umsetzung dieses Vorhabens wurden n = 64 Bachelorstudenten der Studienrichtung Pädagogik im Rahmen des Proseminars „BM1 Bildungswissenschaftliches Arbeiten in Theorie und Praxis“ gebeten, sich im Selbststudium die Inhalte des Online-Kurs „Zitieren“ der Lernplattform „Lerndorf“ anzueignen.
Die Ergebnisse dieser Untersuchung präsentieren die Identifikation von vier Navigationstypen - die Anwendung der Navigationsanalyse in diesem Bereich ist demnach möglich. Bezüglich der Forschungsfrage, ob die Lernenden ihr Navigationsverhalten im Laufe der Zeit verändern, konnte die Tendenz festgestellt werden, dass die Navigation der Lernenden v.a. von den zu lernenden Inhalten abhängig ist. Diese Aussage kann jedoch nicht als allgemein gültig angesehen werden.