Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Darstellung der Stadt New York in den filmischen
Werken von Woody Allen. Dabei steht die Frage nach der Bedeutung von urbanen Räumen und
Urbanität für den Autor und Regisseur und seine Werke im Vordergrund.
Auch die Frage, welche der Professor und Geograph Michael J. Dear in seiner Theory of Filmspace
stellt, ist für diese Arbeit wesentlich: „[...] how does one read the city in an age when the urban grows
increasingly to resemble televisual and cinematic fantasy?“ Im weiteren Verlauf der Arbeit stimme
ich Kevin Lynch zu, welcher herausfand, dass heute das reale und imaginierte Bild der Stadt sehr
nahe beieinander liegen und so nie vollkommen isoliert voneinander betrachtet werden können. Auf
die Filme von Woody Allen bezogen, ist es besonders interessant, dieses Thema genauer zu
untersuchen. Seine Werke sind voller Referenzen zu bestimmten Filmen der goldenen Jahre
Hollywoods und Bezügen zum Kino und Filmischen im Allgemeinen. Dabei entsprechen seine Filme
nicht den bekannten aktuellen Repräsentationen der Stadt, sondern lehnen sich sowohl durch die
Themen, als auch durch die Ästhetik an vergangene filmische Stile und Genres an. Er begeht dabei in
seinen Filmen durch zahlreiche Verweise auf eruopäische Filmemacher auch formale Wagnisse, die
im Amerikanischen Film ungewohnt sind. Nicht nur aus diesen Gründen nehmen seine Filme in der
Amerikanischen Filmlandschaft eine absolute Sonderstellung ein. Im Zuge dieser Arbeit stellt sich
auch die Frage nach filmsichen Stereotypen und wie sehr sich Woody Allens Werke von diesen
abgrenzen. Er schafft im Gegenzug seinen eigenen "Antihelden", den komisch, nervösen
Stadtneurotiker. Dieser überaus stolze Bewohner Manhattans liebt New York und verachtet Los
Angeles, ein Thema, welches das gesammte Werk des Regisseurs prägt. Aus diesem Grund widmet
sich ein Teil der vorliegenden Arbeit auch den (Stadt)landschafltichen Gegensätzen zwischen New
York und Los Angeles. Schlussendlich stellt sich die Frage, welche Rolle Woody Allens Filme, einer
historisch filmischen Generation treu, im New York von heute spielen können.