Abstract (deu)
Die vorliegende Arbeit behandelt die Darstellung von König Artus im mittelhochdeutschen „Prosalancelot“ von seinem Aufstieg als Herrscher von Logres bis zu seinem Tod im Untergang seines Reiches. Dabei werden Artus´ Funktionen und Aufgaben als Herrscher, seine Beziehungen zu Frauen, seine Auftritte als Richter, sein Verhältnis zu den Rittern der Tafelrunde und zu Lancelot sowie sein Verhalten als Kriegsherr thematisiert und in Bezug auf ihre Konsequenzen für die Gesellschaft des Artushofes und das Reich untersucht. Ein wichtiges Element bilden dabei die Versäumnisse, Verfehlungen und Melancholien von Artus, die in einem starken Kontrast zu dem aus den arthurischen Versromanen bekannten Bild des glanzvollen Königs stehen und dessen Vollkommenheit massiv in Frage stellen. Die Arbeit schließt mit einer Bewertung der Figur des stets zwischen fehlerhaftem und idealem Verhalten schwankenden Artus als ein realistischer mittelalterlicher Herrscher.