Abstract (deu)
Medien haben in Krisenzeiten einen besonderen Stellenwert, so können sie Fürsprecher und Gegner von kriegerischen Handlungen sein. Die Möglichkeit der Medien durch Propaganda und Stereotypisierungen Fronten zwischen Konfliktparteien zu verhärten, stellt die Frage in den Raum, wie Medien für eine positive Konflikttransformation verwendet werden können. Gerade mit dieser Zielsetzung friedensorientierter Konfliktberichterstattung beschäftigen sich mehrere Ansätze der Konflikt- und Friedensforschung. Demnach sollen Medien so eingesetzt werden, dass sie deeskalierend und friedensfördernd berichten. Das bewusste Kommunizieren durch Medienprojekte von NGOs innerhalb eines konfliktgeschüttelten Landes hat die Aufgabe der Analyse und Kontextualisierung bestehender Konflikte, sich aktiv gegen weitere Eskalation einzusetzen und kreative Lösungsvorschläge für einen positiven Wandel zu entwickeln. Die Bedingungen, die auf die Berichterstattung in Konfliktregionen Einfluss nehmen, können aber auch in friedensjournalistischer Absicht nicht umgangen werden. Besteht nun überhaupt eine Chance für die Anforderungen friedensorientierter Berichterstattung in Konfliktregionen in Anbetracht der Produktionsbedingungen, der Zwänge und Anforderungen an JournalistInnen durch Medieninstitutionen und den Rezipienten, aber auch durch die journalistische Befangenheit? Das Ziel dieser Arbeit ist es lediglich theoretischen Rahmenbedingungen, nicht nur der friedensjournalistischen Ansätze für den Einsatz von Medienprojekten in Krisengebieten, sondern auch der Herausforderungen, denen JournalistInnen gegenüber konfliktsensibler Berichterstattung stehen, herauszuarbeiten und diese dann in Bezug zur konstruktiven Berichterstattung zu stellen. In Folge wird an Hand kommunikationswissenschaftlicher, psychologischer und friedens- und konflikttheoretischer Ansätze, Theorien und Studien überprüft und erklärt werden, welche Faktoren die Umsetzung friedensorientierter Konfliktberichterstattung erschweren bzw. welche Strategien vorgeschlagen werden, um den angesprochenen Herausforderungen, denen BerichterstatterInnen in Konfliktregionen gegenüberstehen, begegnen zu können.