Abstract (deu)
Um die aktuellen Optionen und Möglichkeiten des Kollektiven Handels besser zu verstehen, möchte ich mit dieser Master-Arbeit auf einen historischen Moment des Wandels eingehen. Die Theorie der „Neuen Sozialen Bewegung“ behauptet, dass der Pariser Mai ein Wendepunkt war; es war ein Moment, als traditionelle Bewegungen durch neue ersetzt wurden. In dieser Arbeit analysiere ich die theoretischen Paradigmenwechsel des Kollektiven Handels, um zu beobachten, wie seine Postulate während der Ereignisse des Mai ’68 zu sehen sind. Meine historische Ansicht- skeptisch gegenüber den empirischen Positionen- strebt keine universale Darstellung vom Ereignis an, sondern sich nur auf einen bestimmten Aspekt dessen zu konzentrieren, das heißt, das Auftreten des Paradigmenwechsels im Kollektiven Handeln. Der Pariser Mai ist meines Erachtens sehr wichtig, da er in dieser begrifflichen sowie spezifischen Konstellation eine große Rolle spielt und nicht ein historisches Ereignis an sich. Mit dieser Ansicht arbeite ich diese Arbeit sorgfältig aus. Um mein Ziel zu erreichen, schaffe ich zuerst eine Zusammenfassung von den theoretischen Hauptaspekten innerhalb des Paradigmas. Meine Aufmerksamkeit richtet sich an drei Ausmaße, die mit folgenden Fragen besser zu verstehen sind: Wer wird aktiv? Wofür kämpfen sie? Wie wollen sie diese Bewegungen organisieren? Nachdem die wichtigsten Postulate, angeführt von der „Neuen Sozialen Bewegungen“, erläutert worden sind, analysiere ich an zweiter Stelle diese drei Ausmaße in Bezug auf die Ereignisse im Mai 1968. Mit der erwähnten theoretischen Perspektive als einen darstellenden Hintergrund, analysiere ich primäre und sekundäre Quellen mit dem Ziel zu verstehen, ob der Pariser Mai in das Modell der „Neuen Sozialen Bewegungen“ passt oder diese Hypothese ablehnt. Nachdem ich erklärt habe, dass dieser historische Moment besser als die letzte traditionelle Bewegung zu verstehen sein könnte wie die erste neue Bewegung, untersuche ich anschließend kritisch ihre Folgen. Die Interpretation vom Ereignis als eine von den Linken durchgeführte Niederlage, führte zum Abbruch des marxistischen Paradigmas und der Wiederherstellung der „Neuen Sozialen Bewegungen.“ Im letzten Absatz gehe ich auf die Konsequenzen ein, die diese Vision vom Ereignis hatte und für unser zeitgenössisches Potenzial des Arbeitskampfes hat.