Abstract (deu)
Die Studie hatte zum Ziel, das Job Demands – Resources Modell als Rahmen um den Aspekt des Arbeits-Familien-Konflikt zu erweitern und diese Dimensionen bei österreichischen ÄrztInnen zu untersuchen. In einer Querschnittuntersuchung an 274 ÄrztInnen aus verschiedenen Fachrichtungen und Krankenhäusern bzw. Ordinationen wurden mittels Fragebogen in Papierform oder eines Online-Fragebogens die Daten erhoben. Deskriptiv zeigte sich nur ein mittelmäßig ausgeprägter Work-family-conflict (WFC), eine geringe bis mittelmäßige Ausprägung von Burnout und ebenfalls eine mittelmäßige Ausprägung von Engagement. Als zentrale Belastungen konnten Zeitdruck und Verletzungs- und Erkrankungsrisiken ermittelt werden, bei den Ressourcen wirken vor allem die Transparenz ärztlicher Aufgaben und interne Kooperation. Mittels Regressionsanalysen konnten die positiven Beziehungen zwischen Belastungen und dem WFC, Belastungen und Burnout, Ressourcen und Engagement und dem WFC und Burnout eindeutig nachgewiesen werden. Für den WFC waren dabei die Belastungen Zeitdruck, Zusatzaufwand, Informationsdefizite, patientenbezogene Stressoren, Qualitätseinbußen und Verletzungsrisiken relevant, auch das Alter spielte für den zeitbezogenen WFC eine Rolle. Auf Burnout wirkten vor allem die Belastungen widersprüchliche Aufträge, Arbeitsunterbrechungen, Qualitätseinbußen, ungünstige Arbeitsumgebung, Zeitdruck und Zusatzaufwand. Die Ressourcen Transparenz, Tätigkeitsspielraum und interne Kooperation sind für Engagement wichtig. Eine schwächere negative Beziehung konnte zwischen Ressourcen und dem WFC gezeigt werden, keine durchgängig signifikante negative Beziehung zeigte sich zwischen dem WFC und Engagement. Als Ressourcen für den WFC konnten Transparenz und Tätigkeitsspielraum identifiziert werden.