Abstract (deu)
Das Internetfernsehen hat sich in den letzten Jahren immer mehr in der Gesellschaft etabliert und ist durch qualitative und quantitative Entwicklungen zu einem festen Bestandteil im Bereich des Bewegtbild-Konsums geworden. Durch die rapide Entwicklung dieses relativ jungen Mediums ist die Aktualität von wissenschaftlichen Arbeiten nur von kurzer Dauer. Der allgemeine wissenschaftliche Stand ist, dass das Internetfernsehen keine verdrängende Wirkung auf das klassische Fernsehen ausübt, sondern eher eine parallele Entwicklung in der nahen Zukunft abzusehen ist. In dieser Arbeit wird neben Grundlagen wie Begriffserklärungen und Umrissen der gesellschaftlichen Etablierung des Mediums die gegenwärtige Situation des Internetfernsehens im Vergleich zum klassischen Fernsehen behandelt. Dabei wird anhand von Beispielen unterschiedlicher Web-TV-Anbieter ein Überblick über die Diversität der Web-TV-Plattformen und deren Aufbau und Content gegeben. Zudem werden das veränderte Sehverhalten und die verstärkte Involvierung der NutzerInnen des Internetfernsehens beleuchtet und ebenfalls durch Beispiele erläutert. Diese beziehen sich auf diverse Formate, Aktivitäten von Fan-Communitys und genrespezifische Serienvergleiche. Das Internetfernsehen wird sich in naher Zukunft immer weiter entwickeln und ausbreiten. Es stellt allerdings, entgegen häufiger Vermutungen, keine direkte Konkurrenz zum klassischen Fernsehen dar, da der Zugang ein Anderer ist und die Intentionen des Publikums unterschiedlich sind. Zudem werden die Inhalte zwar zu einem großen Teil identisch mit denen des klassischen Fernsehens bleiben, aber zusätzlich wird es einen Platz für vermehrte zielgruppenorientierte Sparteninhalte geben und experimentelle Produktionen, die zum Beispiel eine aktive Involvierung des Publikums erfordern.